Vitamin D und Post-Covid: Welcher Zusammenhang besteht?
Dem Multitalent Vitamin D werden zahlreiche positive Effekte zugesprochen. Nun haben Forschende den Zusammenhang mit Post-Covid untersucht. Kann Vitamin D das Post-Covid-Risiko senken?
Corona ist noch nicht vorbei. Auch wenn das Coronavirus inzwischen in den Hintergrund getreten ist, kommt es weiterhin täglich zu einer Vielzahl an Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag Expert:innen zufolge zuletzt im vierstelligen Bereich. Während Impfungen und zuvor durchgemachte Infektionen bei vielen Menschen für einen milden Verlauf sorgen, entwickeln andere starke Symptome, und zwar über Wochen. Stichwort Post-Covid. Aber kann Vitamin D das Post-Covid-Risiko senken? Eine Antwort kommt von Wissenschaftler:innen aus Deutschland.
Vom Post-Covid-Syndrom ist die Rede, wenn Corona-Patient:innen mindestens zwölf Wochen nach ihrer Erkrankung weiterhin über Symptome wie chronische Erschöpfung, Atembeschwerden, Gedächtnis-, Konzentrations- und Schlafprobleme und Husten klagen oder wenn sich diese sogar erst nach überstandener Infektion bilden.
Vitamin D-Spiegel bei Post-Covid-Fällen gesunken
Forschende der Medizinischen Klinik Emden haben den Zusammenhang zwischen Vitamin D und Post-Covid untersucht. Dafür haben sie das Blut von Betroffenen, die nicht im Krankenhaus behandelt werden mussten, analysiert. Die Ergebnisse wurden im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin vorgestellt. Es zeigte sich: Post-Covid-Patient:innen wiesen einen deutlich niedrigeren Vitamin D-Spiegel auf als gesunde Menschen. Konkret lag dieser bei Betroffenen im Schnitt bei 17,4 ± 8,0 ng/ml, wohingegen er bei Personen aus der Kontrollgruppe 21,2 ± 21,2 ng/ml oder mehr betrug. Zwei Drittel der Post-Covid-Fälle zeigten demnach einen Vitamin D-Gehalt von weniger als 20 ng/ml.
Mögliche Gründe dafür liefern die Wissenschaftler:innen gleich mit. Demnach könnte die Abnahme der Vitamin D-Spiegel eine Folge der durchgemachten Infektion sein. Außerdem könnte dies unter anderem auf eine mangelnde Aufnahme von Sonneneinstrahlung während der Erkrankung zurückzuführen sein, vor allem bei längerer Dauer. Hinzukommt, dass Post-Covid-Patient:innen aufgrund ihrer Symptome meist eine verringerte körperliche Aktivität zeigen, was ebenfalls Einfluss auf den Vitamin D-Spiegel haben kann.
„Nun ist eine randomisierte kontrollierte Studie erforderlich, um die Auswirkungen einer Vitamin D-Supplementierung bei Post-Covid-Patienten zu klären“, so das Fazit der Forschenden.
Achtung: Bereits zu Beginn der Pandemie wurde eine präventive Einnahme des Sonnenvitamins als mögliche Schutzmaßnahme diskutiert. Ebenso wie bei anderen Atemwegsinfekten wurde der Nutzen jedoch bisher nicht ausreichend durch Studien bewiesen, sodass von einer generellen Einnahme abgeraten wurde.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Mit Tampons: Neue Testmethode auf Gebärmutterkrebs
Pro Jahr erkranken hierzulande mehr als 10.000 Frauen an einem Endometriumkarzinom – auch Gebärmutterkörperkrebs genannt. Je früher dieses entdeckt wird, …
Lopedium akut lingual: Schmelztablette bei Durchfall
Flüssiger und breiiger Stuhl sind typische Durchfallsymptome und eine unkomplizierte Diarrhoe in der Regel nach wenigen Tagen wieder überstanden. Doch …
Schwangerschaft: Vitamin D stärkt Knochengesundheit beim Kind über Jahre
Vitamin D reguliert den Calcium- und Phosphathaushalt im Körper und trägt unter anderem zur Gesundheit von Knochen, Zähnen und Muskeln …