Migräne-Trigger gibt es viele. Unter anderem können Stress und hormonelle Schwankungen einen Migräne-Anfall auslösen. Aber auch Nahrungsmittel können eine Attacke begünstigen, beispielsweise Käse, Rotwein, Koffein oder der Geschmacksverstärker Glutamat. Ob Käse dank dem Vitamin B2-Gehalt auf der anderen Seite einem Migräne-Anfall vorbeugen kann, zeigen Studienergebnisse.
Vor allem tyraminhaltige Käsesorten – also länger gereifte Sorten wie Bergkäse, Cheddar, Edamer, Emmentaler, Parmesan und Gruyère, aber auch Schmelzkäse oder Gorgonzola gehören zu den Triggern einer Migräne. Mozzarella, Ricotta, junger Gouda oder Butterkäse gehören laut MigräneLiga zu den empfohlenen Käsesorten für Migränepatient:innen. Ob Käse aufgrund des Gehaltes an Riboflavin (Vitamin B2) einer Migräne vorbeugen kann, zeigen Studienergebnisse.
Vitamin B2 und Migräne
Vitamin B2 ist ein Coenzym der Atmungskette und spielt eine entscheidende Rolle in der Atmungskette der Mitochondrien – den sogenannten Kraftwerken unserer Zellen. Weil eine Störung des mitochondrialen Energiestoffwechsels mit der Entstehung von Migräne diskutiert wird, könnte Vitamin B2 der Prophylaxe einer Attacke dienen. Dass eine Substitution funktionieren kann, zeigen bereits Studiendaten aus dem Jahr 1998. Forschende konnten herausfinden, dass die tägliche Gabe von 400 mg Vitamin B2 die Häufigkeit und Schwere einer Migräneattacke reduzieren kann.
Eine neue Studie untersucht das Potential der Migräne-Prophylaxe von Vitamin B2, das aus der Nahrung aufgenommen wird. Und hier kommt der Käse ins Spiel, denn einige Käsesorten sind reich an Vitamin B2 – aber ausgerechnet die, die Betroffene eher meiden sollten – Camembert, Bergkäse und Emmentaler.
Der Referenzwert für Vitamin B2 liegt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei 1,4 mg pro Tag für Männer im Alter von 19 bis unter 51 Jahren und 1,1 mg pro Tag für Frauen der gleichen Altersgruppe. Ab 51 Jahren liegt der Wert bei 1,3 beziehungsweise 1 mg pro Tag.
Von Vitamin B2 aus Nahrung und NEM sowie Frauen und Männern
Forschende haben eine Querschnitts-Sekundäranalyse mit 3.439 Teilnehmer:innen im Alter von 20 bis 50 Jahren aus den Jahren 2001 bis 2004 untersucht. Die Betroffenen wurden gefragt, ob sie in den vergangenen drei Monaten einen Migräneanfall hatten. Zudem wurde ermittelt, wie hoch die Vitamin B2-Zufuhr war – sowohl über die Nahrung als auch durch Supplemente.
Das Ergebnis: Im Durchschnitt wurde der tägliche Bedarf an Vitamin B2 über die Nahrung gedeckt und dies ging mit weniger Migräneattacken einher – dies war unter Supplementen nicht der Fall. Auch gab es in puncto Geschlecht einen Unterschied: Bei Frauen konnte ein Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Vitamin B2 und der Migräne-Prophylaxe hergestellt werden, bei Männern jedoch nicht.
Dennoch sollte laut den Forschenden sichergestellt werden, dass der tägliche Bedarf an Vitamin B2 über die Nahrung gedeckt ist und somit geprüft werden, ob eine Supplementation überhaupt nötig ist.
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