Tresiba (Insulin degludec, Novo Nordisk) ist von vorübergehenden Lieferverzögerungen betroffen. Gegebenenfalls ist eine Umstellung der Patient:innen auf ein anderes Basalinsulin nötig, wie Novo Nordisk in einem Informationsbrief mitteilt.
„Wir verzeichnen aktuell bei einigen Darreichungsformen und Packungsgrößen unseres Basalinsulins Tresiba (Insulin degludec) zeitweise verzögerte Lieferungen“, informiert Novo Nordisk. Die Folge: Lieferengpässe.
Tresiba ist ein lang wirkendes Basalinsulin – Insulin degludec – und wird zur Behandlung von Diabetes mellitus bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern im Alter von einem Jahr und älter angewendet, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Die Anwendung erfolgt einmal täglich. Die Halbwertszeit beträgt etwa 25 Stunden, sodass am nachfolgenden Tag nach der letzten Injektion noch mehr als die Hälfte des Wirkstoffs im subkutanen Depot vorhanden ist.
Bei Diabetes mellitus Typ 2 kann Tresiba mit oralen Antidiabetika oder einem injizierbaren antidiabetischen Arzneimittel, das sich von Insulin unterscheidet, kombiniert werden. Bei Diabetes mellitus Typ 1 muss Tresiba immer in Kombi mit einem mahlzeitenbezogenen schnell wirkenden Insulin angewendet werden.
Abfluss der Ware in andere Märkte
Es gebe jedoch eine zusätzliche Verschärfung der Lieferverzögerungen bei Tresiba – das Insulin werde von einzelnen Marktteilnehmern aus Deutschland heraus in andere europäische Märkte vertrieben. Das könne zur Folge haben, dass Tresiba hierzulande in einigen Apotheken nicht erhältlich ist, obwohl das Arzneimittel von Novo Nordisk in den deutschen Markt geliefert worden ist.
Lieferverzögerungen bei Tresiba: Entspannung in Sicht?
- Tresiba FlexTouch 3 ml 200 E/ml in den Packungsgrößen 5 x 3 ml (PZN: 14362600) und 3 x 3 ml (PZN: 11695086): nachgefragte Menge kann aktuell nicht in an den Großhandel ausgeliefert werden
- Tresiba Penfill 3 ml 100 E/ml Packungsgröße 10 x 3 ml (PZN: 11695063): Lieferengpass im März, dieser kann sich unter Umständen auch auf die Packungsgröße 5 x 3 ml (PZN: 11695057) auswirken
„Wir gehen davon aus, dass die Situation bei Tresiba im März angespannt bleibt. Bereits ab Mitte März sind wieder Teillieferungen an den pharmazeutischen Großhandel zu erwarten“, so Novo Nordisk. „Diese werden jedoch noch nicht ausreichen, um den gesamten Bedarf decken zu können“, heißt es weiter.
Umstellung auf Basalinsulinanaloga
Apotheken sollen Patient:innen auf die aktuelle Situation hinweisen. Im Bedarfsfall kann aufgrund der Lieferverzögerungen bei Tresiba eine Umstellung auf eine alternative Therapie nötig sein, um Komplikationen zu vermeiden.
Tresiba ist in zwei Stärken – 100 Einheiten/ml (Patrone) und 200 Einheiten/ml (Fertigpen) auf dem Markt. Unabhängig von der Stärke entspricht die Dosis (in Einheiten), die in der Dosisanzeige des Insulinpens angezeigt wird, der Anzahl der Einheiten, die injiziert werden. Eine Einheit entspricht einer Einheit, unabhängig von der jeweiligen Insulinstärke (100 E/ml – 200 E/ml – 300 E/ml).
Werden Patient:innen auf ein anderes Basalinsulin umgestellt, sollten die bisher verwendeten Einheiten zugrunde gelegt werden, und zwar unabhängig von der Stärke des bisher verwendeten Tresiba-Präparats und der Stärke des alternativen Basalinsulin-Präparats. Es darf keine Dosisumrechnung auf Basis der unterschiedlichen Stärken vorgenommen werden, mahnt Novo Nordisk.
Das sind die alternativen Basalinsulinanaloga
- Toujeo (Insulin glargin 300 E/ml)
- Lantus (Insulin glargin 100 E/ml) und Biosimilar (Abasaglar 100 E/ml,
- Semglee (100 E/ml)
- Levemir (Insulin detemir 100 E/ml)
Merke: Da die verschiedenen Insulinanaloga sich in ihrem pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Profil von Tresiba unterscheiden, sind die Überwachung durch medizinisches Fachpersonal und häufigere Blutglukosekontrollen mit gegebenenfalls erforderlicher Dosisanpassung zu beachten.
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