Hitzewallungen, Scheidentrockenheit und Hautveränderungen: Kommen Frauen in die Menopause, ist dies häufig mit verschiedenen Begleiterscheinungen verbunden. Um die Beschwerden zu lindern, ist deine Beratung in der Apotheke gefragt – und zwar auch in Sachen Verhütung in den Wechseljahren.
Im Schnitt beginnen die Wechseljahre mit 47,5 Jahren. Wie lange diese andauern, ist individuell unterschiedlich. Das endgültige Ausbleiben der Periode, also das Ende der fruchtbaren Phase und somit die Menopause, tritt in der Regel mit 52 Jahren ein. Während der Wechseljahre kommt es zu einer hormonellen Umstellung, die Produktion von Östrogen und Progesteron in den Eierstöcken nimmt ab. So weit, so bekannt.
Verhütung in den Wechseljahren: Wie lange?
Die Hormonumstellung geschieht jedoch nicht von einem Tag auf den anderen, sondern stellt einen längeren Prozess dar. Und das bedeutet, dass Frauen auch nach dem Beginn der ersten Wechseljahresbeschwerden noch schwanger werden können. Soll eine Schwangerschaft verhindert werden, ist somit auch in den Wechseljahren Verhütung angesagt. Die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft im Alter zwischen 45 und 49 Jahren liegt zwar bei lediglich 5 Prozent, dennoch ist sie nicht ausgeschlossen, wie der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) klarstellt.
Denn: Solange sich Eizellen im Körper befinden, besteht auch die Chance auf eine Befruchtung durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. „Frauen mit regelmäßigen ovulatorischen Zyklen können noch in den Wechseljahren schwanger werden. Eine zuverlässige Verhütung bis zum 52. Lebensjahr ist daher wichtig“, heißt es vom BVF weiter. Daran solltest du Patient:innen, die Rat in der Apotheke suchen, erinnern.
Als Faustregel gilt dabei, dass die Periode für mindestens zwölf Monate hintereinander ausgeblieben sein muss, bevor die Verhütung in der Regel beendet werden kann – also mit Erreichen der Menopause. „Bleibt die Menstruation vor dem 50. Lebensjahr aus, wird dazu geraten, noch bis zu zwei Jahre lang zu verhüten“, heißt es von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Der genaue Zeitraum sollte ärztlich abgesprochen werden.
Achtung: Eine Messung des Hormonspiegels im Blut gibt in der Regel keinen Aufschluss darüber, ob weiter verhütet werden muss. Denn es handelt sich lediglich um eine Momentaufnahme zum Zeitpunkt der Untersuchung und die Werte können sich anschließend wieder verändern.
Welche Methode ist die richtige?
Bei der Wahl der geeigneten Methode sollte das altersbedingte erhöhte Risiko für Thrombosen und Schlaganfälle beachtet werden, weshalb kombinierte hormonelle orale Kontrazeptiva oftmals nicht (mehr) infrage kommen. Denn sie können die Gefahr zusätzlich erhöhen. Gleiches gilt für Vaginalring und Verhütungspflaster, die ebenfalls eine Hormonkombination enthalten.
Alternativ kann zu „Minipillen“ mit Levonorgestrel oder Desogestrel, ohne Östrogen gegriffen werden. Auch das Kondom, Kupfer- oder Hormonspiralen und Diaphragmen gehören zu den Verhütungsmethoden in den Wechseljahren. Werden Wechseljahresbeschwerden über eine Hormonersatztherapie behandelt, ist eine hormonfreie Kontrazeption angezeigt, auf die jedoch nicht verzichtet werden sollte. „Eine Hormontherapie ist aber keine Verhütungsmethode, da sie den Eisprung nicht unterdrückt“, heißt es von der BZgA.
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