Ein paar Kilos zu verlieren, gehört zu den meistgenannten guten Vorsätzen zum Jahresanfang. Dabei gibt es unzählige Diät-Methoden, die zum Erfolg führen sollen. Auch das Intervallfasten wird bereits seit Jahren gehypt – zu Recht? Wir liefern dir einen Überblick.
Intervallfasten – auch intermittierendes Fasten genannt – bedeutet, in bestimmten Zeiträumen auf Essen zu verzichten, heißt es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Das bedeutet, die Nahrungsaufnahme ist nur innerhalb festgelegter Zeitspannen erlaubt. Dadurch soll der Abbau körpereigener Fettreserven angekurbelt werden. Im Gegensatz zu anderen Abnehm-Methoden kann das Intervallfasten dauerhaft angewendet werden, sprich es erfolgt eine Umstellung der Ernährungsweise. Die Gewichtsreduktion soll dabei ebenfalls langfristig erfolgen.
Das Intervallfasten kann in unterschiedlichen Formen durchgeführt werden:
- 16:8-Methode: Acht Stunden pro Tag darf gegessen werden, in den übrigen 16 Stunden wird gefastet, lediglich Wasser, ungesüßter Tee und schwarzer Kaffee sind über den kompletten Tag zulässig.
- 5:2-Fasten: Du kannst an fünf Tagen in der Woche normal und ohne größere Einschränkungen essen und reduzierst in den übrigen zwei Tagen deine tägliche Kalorienzufuhr auf 500 bis 600.
- Alternate Day Fasting: Ist die strengste Variante beim Intervallfasten. Abwechselnd wird einen Tag normal gegessen und am folgenden Tag werden 500 Kalorien beziehungsweise 25 Prozent der sonst üblichen Energiemenge nicht überschritten.
Intervallfasten: Wirkung umstritten
Dem Intervallfasten werden verschiedene gesundheitsfördernde Effekte zugesprochen, vor allem in puncto Stoffwechsel, informiert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Hinzu kommt ein verringertes Risiko für chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Krankheiten, neurologische Krankheiten und Krebs, zeigen Ergebnisse aus Tierstudien.
So konnte unter anderem eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) 2019 anhand von Mäusen verdeutlichen, dass Intervallfasten die Ausbildung von Typ-2-Diabetes verhindern kann. Laut einer aktuellen chinesischen Studie soll Intervallfasten auch dabei helfen können, bestehende Typ-2-Diabetes-Erkrankungen zu lindern. Demnach konnte ein Großteil der Diabetiker:innen nach einem dreimonatigen Intervallfasten die notwendigen Medikamente reduzieren oder sogar ganz absetzen.
Zu wenige Daten
Das Problem: Klinische Studien an Menschen sind bisher rar gesät, umfassen meist nur eine kleine Probandenzahl sowie unterschiedliche Gruppen, kritisiert die DGE. Daten aus Langzeitstudien fehlen zudem. Verlässliche Aussagen lassen sich daher laut den Expert:innen kaum treffen. Während frühere Studien beispielsweise leichte Vorteile beim Intervallfasten im Vergleich zu anderen Diätformen feststellten, zeigen neuere Daten demnach keine signifikanten Unterschiede.
„Die bisherigen Daten deuten darauf hin, dass das intermittierende Fasten sich positiv auf die Gesundheit und die Gewichtsabnahme, insbesondere dem geringeren Abbau von fettfreier Masse, auswirken kann bzw. einer kontinuierlichen Energierestriktion ebenbürtig zu sein scheint und keine negativen Nebenwirkungen aufweist. Ob die Compliance im Vergleich zu anderen Diätformen größer ist, bleibt abzuwarten“, lautet daher das Fazit.
Achtung: Als Abnehm-Helfer wird vielfach das Diabetes-Medikament Ozempic off-label genutzt. Expert:innen warnen jedoch davor – einerseits, um den bestehenden Versorgungsmangel nicht weiter zu verschärfen, andererseits, weil Nebenwirkungen auftreten können. Mehr dazu erfährst du hier.
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