Derzeit grassieren gleich mehrere Viren, die akute Atemwegsinfektionen verursachen und schwere Krankheitsverläufe nach sich ziehen können. Die Rede ist von Influenza, dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) und SARS-CoV-2. Treten erste Symptome auf, stellt sich die Frage, ob und mit welchem Erreger sich Betroffene angesteckt haben. Ein Vierfach-Schnelltest soll die Antwort liefern.
Mehr als jede/r Zehnte ist hierzulande aktuell krank, und zwar meist aufgrund eines Atemwegsinfekts. Denn neben der saisonalen Erkältungswelle hat auch die Grippesaison begonnen. Hinzu kommen zahlreiche Fälle von Infektionen mit RSV. Und auch SARS-CoV-2 grassiert weiterhin. Da nicht nur die Symptome, sondern auch die Behandlung je nach Erreger unterschiedlich ausfallen können, brauchen Patient:innen schnell Klarheit. Die soll ein Vierfach-Schnelltest liefern.
Unter dem Namen „Combo4“ wird der Vierfach-Schnelltest des Herstellers CorDx über ein Hamburger Unternehmen vertrieben. Er besitzt eine CE-Zertifizierung und soll neben einer SARS-CoV-2-Infektion auch RSV sowie Influenza-A und B-Viren nachweisen. Zugelassen ist der Test für die Eigenanwendung. Dafür wird ähnlich wie bei einem Corona-Selbsttest ein Abstrich aus dem vorderen Nasenbereich genommen, der dann mithilfe der entsprechenden Lösungsflüssigkeit auf das Testkit aufgetragen wird, und zwar an zwei Stellen. Denn der Test ist in zwei Hälften aufgeteilt. Während im linken Testfeld der Nachweis auf Influenza A und B erfolgt, wird im rechten Feld eine Infektion mit Covid-19 oder RSV angezeigt.
Die Ergebnisse sollen innerhalb von 15 Minuten vorliegen und je nach Erreger eine Sensitivität zwischen 95 und 99 Prozent besitzen. Eine Erprobung in einer Hamburger Kinderarztpraxis zeigte: Von 92 getesteten Kindern konnte bei 31 das RS-Virus festgestellt werden, bei 17 eine Influenza-Infektion (9 Influenza-B und 8 Influenza-A) sowie bei einem Kind eine SARS-CoV-2-Infektion. Dennoch handelt es sich wie bei anderen Laientests auch lediglich um vorläufige Ergebnisse, die durch eine ärztliche Diagnose bestätigt werden müssen, stellt der Hersteller klar.
Bisher kann der Vierfach-Schnelltest online bestellt oder in verschiedenen Hamburger Testzentren erworben werden. Auch ein Verkauf durch Apotheken sei laut dem Vertriebsunternehmen denkbar.
Übrigens: Im Rahmen der Expopharm kündigte auch das französische Unternehmen AAZ an, 2023 einen kombinierten Test auf den Markt bringen zu wollen, der besonders leicht anzuwenden ist.
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