Corona: Zink kann Symptomdauer verkürzen
Kann Zink die Symptomdauer von Corona-Patient:innen verkürzen? Dieser Frage ist eine randomisierte, doppelblinde, kontrollierte Studie nachgegangen. Die Daten zeigen, dass Zink – zweimal täglich eingenommen – das Risiko für Tod, die Aufnahme auf der Intensivstation und die Symptomdauer verkürzen kann.
Im Verlauf der Pandemie wurde immer wieder über den Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln diskutiert – unter anderem von Vitamin D. Eine pauschale Empfehlung für eine Vitamin D-Supplementation könne laut Expert:innen jedoch nicht gegeben werden. Vor Kurzem haben Forschende Ergebnisse einer Studie zur Wirksamkeit von Zink bei einer Corona-Infektion veröffentlicht.
Die Studie
Durchgeführt wurde eine prospektive, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte multizentrische Studie. 231 Corona-Patient:innen wurden 15 Tage lang zweimal täglich mit oralem Zink zu 25 mg behandelt. Demgegenüber stehen 239 Proband:innen, die ein Placebo erhielten. Primärer Endpunkt waren Todesrate, Aufnahmerate auf der Intensivstation und kombinierter Endpunkt innerhalb von 30 Tagen nach der Randomisierung.
Das Ergebnis
In der Zinkgruppe betrug die 30-Tage-Sterblichkeit 6,5 Prozent und die Aufnahmerate auf der Intensivstation 5,2 Prozent. Zum Vergleich: Unter Placebo liegen die Werte bei 9,2 Prozent beziehungsweise 11,3 Prozent. Außerdem wurde bei Studienteilnehmer:innen, die stationär behandelt wurden, eine verkürzte Krankenhausverweildauer in der Zinkgruppe im Vergleich zur Placebogruppe dokumentiert – 7,1 ± 3,4 Tage vs. 10,6 ± 2,8 Tage; die Differenz liegt bei 3,5 Tagen. Studienteilnehmer:innen, die ambulant behandelt wurden, zeigten eine verkürzte Symptomdauer im Vergleich zu Placebo – 9,6 ± 4,1 Tage vs. 12,8 ± 6,7 Tage; die Differenz beträgt 1,9 Tage. In puncto Krankenhauseinweisungen wurde jedoch kein Unterschied verzeichnet.
Das Fazit der Forschenden
Eine orale Zinkgabe an stationär aufgenommenen Corona-Patient:innen ohne Endorganversagen zeigte eine Wirksamkeit, um die Aufnahme auf die Intensivstation zu verhindern und die Krankenhausaufenthaltsdauer zu verkürzen; bei ambulanten Patient:innen konnte Zink die Symptomdauer reduzierten. „Zink sollte für die Behandlung von Patienten mit COVID-19 in Betracht gezogen werden.“
Corona: Zink kann Symptomdauer verkürzen
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine 15-tägige orale Zinkbehandlung bei Patienten mit COVID-19 mit einer fast 40-prozentigen Verringerung der Todesfälle und der Aufnahme auf die Intensivstation verbunden ist, mit einer Verkürzung der Symptomdauer.“
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Mandimycin: Neues Antibiotikum gegen Pilze und Bakterien?
Die Liste an zur Verfügung stehenden Antibiotika ist lang, doch auch die Zahl der Resistenzen wächst zunehmend, warnen Expert:innen. Daher …
Mometason: Nierenerkrankung unter Asthma-Behandlung?
Zur Behandlung von chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD kommen vor allem inhalative Glucocorticoide wie Mometason, Fluticason und Co. ins …
Diabetes-Schutz: Ibuprofen beeinflusst Glukosestoffwechsel
Das nicht steroidale Antirheumatikum (NSAR) Ibuprofen gehört zu den Mitteln der Wahl in der Selbstmedikation. Doch der Wirkstoff soll nicht …