Ärger mit dem/der Chef:in hat niemand gerne, vor allem wenn er/sie dann auch noch laut wird. Es ist das eine, wenn Vorgesetzte schreien. Doch ähnlich schlimm verhält es sich, wenn der/die Vorgesetzte Bossing betreibt. Was dahintersteckt und wie du dich dagegen wehren kannst, verraten wir dir hier.
Mobbing ist im Berufsleben immer wieder Thema und betrifft viele Beschäftigte. Das gilt auch in der Apotheke, beispielsweise wenn bestimmte Kolleg:innen andere ständig drangsalieren. Für Chef:innen besteht dabei die Pflicht, einzugreifen und dem einen Riegel vorzuschieben. Denn sie tragen die Fürsorgepflicht für alle Angestellten. Doch manchmal ist die Apothekenleitung selbst der/die Übeltäter:in. Stichwort Bossing, also Mobbing durch den/die Chef:in. Das Problem: Anders als bei Kolleg:innen besteht gegenüber Vorgesetzten auch noch eine gewisse Abhängigkeit. Dennoch musst du dir nicht alles gefallen lassen.
Wie zeigt sich Bossing?
Bossing hat viele Gesichter. Angefangen damit, dass, der/die Chef:in Gespräche mit dir direkt abblockt, aber trotzdem gerne über dich spricht oder dich vor den anderen aus dem Team offen für etwas kritisiert, das zuvor nie ein Problem war. Weitere Anzeichen sind, dass dir besonders viele und schwere Aufgaben zugeteilt werden, der/die Vorgesetzte dich verstärkt kontrolliert und aus Teambesprechungen ausschließt.
Achtung: Um von Bossing sprechen zu können, müssen sich entsprechende Vorfälle wiederholen. Denn ein einmaliges Vorkommnis kann als „Ausrutscher“ abgewiegelt werden.
Ein Hauptgrund kann darin liegen, dass der/die Chef:in dich am liebsten loswerden würde, aber nicht kündigen will/kann. Dann soll das Bossing dabei helfen, dich selbst zur Kündigung zu bewegen. Dabei nutzen Vorgesetzte ihre Stellung aus, um Angestellte zu mobben. Doch auch Unsicherheit kann eine Rolle spielen.
Diese Möglichkeiten haben Angestellte
Und wie kannst du nun gegen Bossing vorgehen? Zunächst einmal solltest du trotz aller Schikanen versuchen, ein Gespräch mit dem/der Chef:in zu führen und zu erfragen, ob es ein Problem gibt. Kommt dies nicht zustande oder bleibt ergebnislos, solltest du jeden Vorfall möglichst genau – mit Datum – dokumentieren und am besten auch durch Zeug:innen belegen können. Außerdem solltest du dir, sobald du merkst, dass dich die Apothekenleitung „auf dem Kieker hat“, nichts zu Schulden kommen lassen, beispielsweise Verspätungen oder ähnliches. So wird eine Abmahnung und/oder Kündigung für den/die Chef:in schwieriger.
Ähnlich wie bei schreienden Vorgesetzten gilt auch beim Bossing: ruhig bleiben und nicht zu einer unüberlegten Gegenreaktion hinreißen lassen. Stattdessen solltest du dir die gesamte Situation in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, dir objektiven Rat einholen – zum Beispiel von Freund:innen oder auch der Gewerkschaft – und abwägen, ob du an deinem Job festhalten willst oder ein Wechsel infrage kommt.
Mehr aus dieser Kategorie
Entlassrezept: Schiedsspruch gilt nicht für E-Rezepte
Für Entlassrezepte endete die Friedenspflicht zum Jahresende. Wie es weitergeht, steht jetzt fest. Die Schiedsstelle hat entschieden – zugunsten der …
Abgaberangfolge auch bei Engpass einhalten
Die Abgaberangfolge muss auch im Fall eines Lieferengpasses eingehalten werden. Zumindest nahezu vollständig. Das hat die Schiedsstelle entschieden. Damit bringt …
Vorsätze für 2025: Trotz Rabattverträgen weniger fluchen
Wieder ist ein Jahr rum und 2025 hat gerade begonnen. Es ist also genau der richtige Zeitpunkt, um die guten …