Dass Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz auch in der Apotheke immer wichtiger sind, wissen wir nicht erst seit diesem heißen Sommer. Denn laut dem Umweltbundesamt bleibt, trotz Pandemie, der Klimaschutz bei 70 Prozent der Deutschen weiterhin genauso wichtig, für 16 Prozent ist er sogar wichtiger geworden. Was kann die Apotheke tun, um dieses Bewusstsein zu unterstützen und einen eigenen Beitrag zu leisten?
Ökostrom wählen und Energieverbrauch senken
Wenn wir in die Zukunft blicken, wird unser Bedarf an Energie nicht weniger werden, denn beispielsweise Kühlschränke, Klimaanlagen und auch die Beleuchtung verbrauchen viel Energie. Deshalb kann der erste Ansatz die Umstellung auf echten Ökostrom sein. Außerdem kann geschaut werden, wo Energie gespart werden kann. Beispielsweise kann die Helligkeit der Bildschirme und der Beleuchtung etwas reduziert und auf energiesparende Lampen umgestiegen werden. In der kalten Jahreszeit ist gelegentliches Stoßlüften anstatt dauerhaft gekippter Fenster nicht nur besser für den Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt.
Kund:innen sensibilisieren und aufklären
Ob Antibiotika oder Schmerzmittel, auch wenn der Großteil der Arzneistoffe durch Kläranlagen gefiltert werden kann, gelangt dennoch ein Teil durch das Abwasser in unser Ökosystem. Beispielsweise steht Diclofenac im Verdacht, sich negativ auf Fische auszuwirken und wurde vermehrt im Wasser nachgewiesen. Hier kommt die Beratung der Kund:innen ins Spiel. Bei der Abgabe eines Diclofenac-haltigen Schmerzgels kannst du den Tipp geben, die Salbenreste mit einem Tuch zu entfernen, bevor die Hände gewaschen oder das nächste Mal geduscht werden. Auch Aufklärung oder die Rücknahme von Altarzneimitteln kann in der Apotheke angeboten werden, um die Entsorgung über die Toilette zu vermeiden. Mit solchen Tipps zeigst du deinen Kund:innen, dass dir das Thema Nachhaltigkeit in der Apotheke am Herzen liegt.
Nachhaltigkeit in der Apotheke: So schonst du Ressourcen
Ein cooler Stoffbeutel ist nicht nur stylish, sondern ein echtes Nachhaltigkeitstalent. Dass Plastiktüten ausgedient haben und die Apotheken auf wiederverwendbare Tragetaschen setzen, kannst du deinen Kund:innen beispielsweise bei einer Aktion mit eigenen schönen Stofftaschen zeigen. Auch kannst du mit deinen Kolleg:innen überlegen, ob einige Kommunikationsabläufe im Team oder mit Ärzt:innen lieber auf digitalem Weg erledigt werden können, um Papier zu sparen. Eine korrekte Mülltrennung ist ebenfalls wichtig.
Arbeitsweg und Co.
Auch beim Weg zur Arbeit oder dem Botendienst kann auf Nachhaltigkeit gesetzt werden. Wem es möglich ist, kann durch Nutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln oder eines E-Bikes der Arbeitsweg CO2-neutraler gestaltet werden. Frag doch hierfür die Unterstützung deines/deiner Chef:in durch beispielsweise ein Dienstrad oder eine Monatskarte an. Auch die Planung der Touren für den Botendienst lohnt sich, um die Wege möglichst kurz zu halten. Eventuell ist auch die Kompensation des CO2-Aussstoßes durch die Unterstützung eines Klimaprojektes eine Option.
Du siehst – schon durch kleine Umstellungen kann das Arbeiten in der Apotheke klimaneutraler gestaltet und die Ressourcen unserer Erde geschont werden. Sprich deine Kolleg:innen und Chef:innen an, wenn dir etwas auffällt und lass vor allem deine Kund:innen wissen: Die Umwelt und die Nachhaltigkeit in der Apotheke sind dir wichtig!
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