Die Antikörperkombi Evusheld (Tixagevimab/Cilgavimab, AstraZeneca) hat die Zulassung für die Behandlung von Covid-19 erhalten. Je früher die Therapie begonnen wird, desto besser sind die Behandlungsergebnisse.
Evusheld ist zugelassen zur Behandlung Erwachsener und Jugendlicher ab einem Alter von zwölf Jahren mit mindestens 40 kg Körpergewicht mit Covid-19, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben.
Die Zulassung basiert auf Ergebnissen der Phase-III-Studie TACKLE. Diese zeigt, dass Evusheld im Vergleich zu Placebo einen klinischen und statistisch signifikanten Schutz vor dem Entwickeln von schwerem Covid-19 oder vor Tod jeglicher Ursache bot.
Die empfohlene Dosis beträgt 600 mg – 300 mg Tixagevimab und 300 mg Cilgavimab –, verabreicht als zwei separate, aufeinanderfolgende intramuskuläre Injektionen. Die Antikörperkombi zeigte, dass sie in vitro ihre Neutralisierungsaktivität gegenüber Omikron BA.5 beibehält.
Evusheld bislang nur zur Präexpositionsprophylaxe zugelassen
Bislang war Evusheld in der EU seit März für die Präexpositionsprophylaxe zugelassen. Erwachsene und Jugendliche ab einem Alter von zwölf Jahren und mindestens 40 kg Körpergewicht mit geschwächtem Immunsystem oder zu erwartender unzureichender Immunantwort auf eine Impfung werden mit 300 mg – 150 mg Tixagevimab und 150 mg Cilgavimab –, verabreicht als zwei separate, aufeinanderfolgende intramuskuläre Injektionen behandelt.
„Damit ist Tixagevimab/Cilgavimab die einzige Antikörperkombination, die in der EU sowohl zur Prävention als auch zur Behandlung von Covid-19 verfügbar ist“, informiert AstraZeneca in einer Pressemitteilung.
Tixagevimab und Cilgavimab sind monoklonale Antikörper, die entwickelt wurden, um an zwei verschiedenen Stellen an das Spike-Protein von SARS-CoV-2 zu binden. Wenn die Antikörper an das Spike-Protein binden, kann das Virus nicht in die Zellen eindringen, um sich zu vermehren.
Paxlovid wird zur Behandlung von Erwachsenen empfohlen, wenn die Betroffenen keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf besteht. Nirmatrelvir (300 mg) soll die Vermehrung von SARS-CoV-2 im Körper verringern, Ritonavir wirkt als Booster und hat selbst in der Dosierung von 100 mg keine Wirkung auf das Virus. Der Proteasehemmer blockiert in der Leber den Abbau von Nirmatrelvir. Somit kann Nirmatrelvir – ebenfalls ein Proteasehemmer – länger in höheren Konzentrationen im Blut verbleiben und die Virusvermehrung eindämmen.
Die Allgemeinverfügung zum Bezug und zur Anwendung monoklonaler Antikörper und zum Bezug und zur Abgabe antiviraler, oral einzunehmender Arzneimittel gegen Covid-19 wurde angepasst. Demnach können Hausärzt:innen – Vertrags- und Privatärzt:innen – bis zu fünf Therapieeinheiten Paxlovid je Arztpraxis von ihrer regelmäßigen Bezugsapotheke beziehen. Kinder- und Jugendärzt:innen sind von der Bevorratung ausgenommen.
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