PKA sind kaufmännische Organisationstalente und eine der tragenden Säulen in der Apotheke. Typische Aufgabengebiete sind Waren- und Lagerhaltung, Rechnungswesen, Marketing und Verkauf von apothekenüblichen Waren. Doch der PKA-Beruf wird stark unterschätzt, wie eine aktuelle aposcope-Befragung zeigt.
Im vergangenen Jahr arbeiteten 159.783 Menschen in öffentlichen Apotheken – zwei Drittel davon in den Assistenzberufen, also als PTA oder PKA. Wobei PTA mit 68.323 Kolleg:innen die größte Berufsgruppe bilden. Im Jahr 2021 waren 32.094 Angestellte als PKA in den Apotheken tätig – und damit knapp 800 Kolleg:innen weniger als 2019. Ein aussterbender Beruf? Kein Wunder: Fehlt es doch an Attraktivität, und zwar finanziell wie in puncto Karrierechance. Dennoch glauben sechs von zehn Apotheker:innen und PTA, dass der PKA-Beruf zukunftsfähig ist.
Im Median eine PKA im Team
Im Median haben die befragten Apotheker:innen und PTA eine PKA in Vollzeit im Team – 13 Prozent müssen ganz auf die Expertise verzichten, weil es schlichtweg keine PKA unter den Kolleg:innen gibt. 23 Prozent geben an, zwei PKA in Vollzeit im Team zu haben und 43 Prozent eine PKA. Außerdem wollen 22 Prozent der Kolleg:innen eine PKA-Stelle besetzen.
PKA-Beruf stark unterschätzt
Hinzukommt, dass die Relevanz von PKA in Vor-Ort-Apotheken stark unterschätzt wird, wie die aposcope-Befragung zeigt. 83 Prozent der Umfragteteilnehmer:innen stimmen der Aussage zu. Beinahe genauso viele Kolleg:innen (80 Prozent) sind der Meinung, dass PKA unerlässlich für eine gut funktionierende Apotheke sind.
Der Nachwuchs fehlt
Nicht nur der PTA-, sondern auch der PKA-Ausbildung fehlt es an Attraktivität. Hinzu kommt, dass nur knapp die Hälfte der Apotheken derzeit ausbildet, wie die Zahlen, Daten, Fakten 2022 der Abda zeigen. Nur 20 Prozent der Apothekeninhaber:innen bilden PKA aus. Das soll sich ändern. In Baden-Württemberg soll ein Förderprogramm Apotheken dabei unterstützen, PKA auszubilden.
Zur Unterstützung der Ausbildungsbereitschaft erhalten Apotheken mit bis zu neun Mitarbeiter:innen im Bundesland einen Zuschuss in Höhe von 3.500 Euro, teilt die Apothekerkammer Baden-Württemberg mit. Voraussetzungen sind unter anderem, dass ein Ausbildungsverhältnis vier Monate nach Ausbildungsbeginn ungekündigt ist und geplant ist, das Ausbildungsverhältnis regulär fortzusetzen. Finanziert wird der Zuschuss vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus aus Mitteln der Europäischen Union im Rahmen der Reaktion auf die Covid-19-Pandemie.
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