Corona sorgt in den Apotheken für Personalausfälle, und zwar bei einem Drittel der Apotheken, wie eine aktuelle aposcope-Blitzumfrage unter den Kolleg:innen zeigt. Die Corona-Ausfälle gilt es zu kompensieren, aber wie?
Die Infektionszahlen sind weiterhin hoch. Kein Wunder, dass auch Apothekenangestellte betroffen sind. Die Folge: Personalausfälle aufgrund von Isolation. Corona-Ausfälle meldet ein Drittel der von aposcope befragten Inhaber:innen.
Corona-Ausfälle in Apotheken
Die Kolleg:innen geben an, dass im Durchschnitt ein/e Kolleg:in ausfällt – 13 Prozent der befragten Apotheker:innen und PTA müssen sogar auf zwei Teammitglieder verzichten. Weil die Arbeit dennoch erledigt werden muss, müssen die anwesenden Angestellten Überstunden schieben – das sagen sieben von zehn Befragten. 15 Prozent reaktivieren Kolleg:innen aus dem wohlverdienten Ruhestand, 11 Prozent kompensieren den Personalengpass durch eine kurzzeitige Besetzung durch Personalleasing und 18 Prozent haben studentische Hilfskräfte für Backoffice-Tätigkeiten eingestellt.
Mehrarbeit ist nach § 8 Bundesrahmentarifvertrag zu entlohnen. Allerdings besteht der Anspruch auf Vergütung nur, wenn die Mehrarbeit angeordnet, ausdrücklich gebilligt oder geduldet wurde – weisungsbefugt ist der/die Apothekeninhaber:in.
Merke: Freiwillig geleistete Überstunden müssen nur bezahlt werden, wenn der/die Arbeitgeber:in davon Kenntnis hat. Sehen Inhaber:innen, dass Angestellte über das normale Pensum hinaus arbeiten, müssen sie dies unterbinden. Wenn nicht, werden die Überstunden stillschweigend angenommen und die Mehrarbeit muss vergütet werden.
Tipp: Die geleisteten Überstunden notieren und zeitnah abzeichnen lassen. Festgehalten werden sollten Tag, Uhrzeit und geleistete Arbeit. Der/die Arbeitnehmer:in ist in der Pflicht und trägt die Darlegungs- und Beweislast.
Aber auch Dienstleistungen wie beispielsweise Blutdruckmessung werden eingestellt (29 Prozent), um die Teams zu entlasten. An den gewohnten Öffnungszeiten halten die Teams trotzdem fest. Schließung zur Mittagszeit (11 Prozent), verkürzte Öffnungszeiten (8 Prozent) oder Schließen an einem Wochentag (5 Prozent) spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Gekürzte Öffnungszeiten als Dauerlösung?
Diejenigen, die aufgrund von Isolation und Quarantäne oder Personalmangel wegen unbesetzter Stellen die Öffnungszeiten verkürzt haben, tun dies zum Teil schon über mehrere Monate – 19 Prozent schon seit einem Jahr, 18 Prozent seit mehr als sechs Monaten und 20 Prozent nutzen die Möglichkeit seit weniger als einem Monat.
Zur Methodik: Im Rahmen der aposcope-Blitzumfrage wurden am 3. und 4. August 2022 insgesamt 253 Apotheker:innen und 254 PTA befragt.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Englische Ware: Trulicity fehlt bis 2026
Trulicity (Dulaglutid) kann bis zum 31. Dezember 2025 in englischer Aufmachung in Verkehr gebracht werden. Lilly kann seit knapp zwei …
BisoASS: ASS und Bisoprolol als Single Pill
Mit BisoASS bringt Apontis Pharma Acetylsalicylsäure und Bisoprolol als Single Pill auf den Markt. Die Fixkombi kommt in zwei verschiedenen …
Ab 2025: KadeFlora Milchsäurebakterien als Vaginalkapseln
Falsche Hygiene, Stress, Infektionen, Hormonschwankungen oder Arzneimittel: Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ist …