Ob lange Partynacht, Stress und Überstunden in der Apotheke oder einfach wenig Schlaf: Die Folgen machen sich optisch schnell bemerkbar. Stichwort Augenringe bis hin zu Tränensäcken. Die Liste an Tipps zur Behandlung ist lang. Doch nicht jedes Hausmittel ist geeignet, warnt der Landesapothekerverband (LAV) Baden-Württemberg. Im Gegenteil.
Augenringe und Tränensäcke entstehen, wenn die Lymphzirkulation eingeschränkt ist und sich Gewebeflüssigkeit unter den Augen ansammelt, was zum Anschwellen führt. Die dunkle Färbung kommt durch erweiterte Blutgefäße, die sich unter der Haut befinden und durchschimmern, weil die Haut um die Augenpartie besonders dünn ist.
Die Ursachen dafür sind vielfältig und gehen nicht nur auf einen ungesunden Lebensstil zurück. Stattdessen kann das Auftreten von Augenringen auch erblich bedingt sein. Und auch verschiedene Erkrankungen sowie ein starker Gewichtsverlust kann ein Grund sein, wenn sich das Fettgewebe reduziert und Blutgefäße dadurch stärker sichtbar werden. Aber was ist nun bei Augenringen zu tun beziehungsweise zu vermeiden?
Augenringe: Kühlen ja, aber richtig
Eiswasser und ein direktes Auflegen von Kühlakkus sind tabu, um die gereizte Augenpartie zu beruhigen. Denn die Kälte kann das Auge zusätzlich reizen, sodass die Beschwerden nicht gelindert werden, sondern das Auge im schlimmsten Fall zuschwillt. Stattdessen ist ein behutsames kurzes Kühlen mit einer in ein Tuch gewickelten Kompresse möglich.
Von kalten Teebeuteln sowie in Tee oder Milch getränkten Wattepads sollten besser die Finger gelassen werden. Der Grund: Beide Flüssigkeiten entsprechen nicht dem pH-Wert des Auges und können daher womöglich mehr schaden als nutzen, beispielsweise wenn Keime und Partikelchen ins Auge geraten, heißt es vom LAV weiter.
Finger weg von Hämorrhoidensalbe
Und jetzt wird es kurios: Laut dem Verband kursiere auch der Tipp, Augenringe mit Hämorrhoidensalbe behandeln zu können. Ein absolutes No-Go. „Salben die für die Anwendung im Intimbereich gedacht sind, haben am Auge nichts zu suchen. Es kann im schlimmsten Fall zu starken Reizungen und Entzündungen kommen“, warnt der LAV.
Stattdessen kommt Hilfe in Form von Augengelen, -sprays und -tropfen. Denn ihre Wirkstoffkombination ist speziell auf die empfindliche Augenpartie abgestimmt und sorgt für eine Befeuchtung und Beruhigung. Zum Einsatz kommen beispielsweise Produkte mit Panthenol, Hyaluron sowie Augentrost.
- Augentrost oder auch Euphrasia officinalis ist eine Wiesenblume, die zur Behandlung entzündeter und geschwollener Augen genutzt wird. Ihr werden entzündungshemmende, schmerzlindernde und gefäßverengende Eigenschaften zugesprochen.
- Hyaluronsäure besitzt ein hohes Wasserbindungsvermögen und sorgt zudem dafür, dass sich auf der Augenoberfläche ein Hydrogelfilm bildet, der die Viskosität erhöht und das Auge vor Austrocknung schützt.
- Panthenol besitzt antimikrobielle Eigenschaften, spendet Feuchtigkeit und pflegt zusätzlich.
Hinzu kommen viel Trinken und frische Luft, ausreichend Schlaf, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin als „Wunderwaffen“ gegen Augenringe.
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