Wespenstich: Was hilft?
Bienen und Wespen gehören zum Sommer einfach dazu und doch treiben die fliegenden Insekten einigen von uns die Schweißperlen auf die Stirn. Denn rund 20 Prozent der Deutschen sind allergisch gegen einen Wespenstich. Es besteht die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks. Doch auch für Nichtallergiker:innen kann ein Wespenstich schmerzhaft sein.
Hierzulande gibt es rund 360 Wespenarten. Und hier kommt doppelte Entwarnung: Nur zwei Arten – die Deutsche und die Gemeine Wespe – sind lästig. Sie kommen zwar am häufigsten vor, aber dennoch stechen die schwarz-gelben Tierchen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Daher lautet die oberste Devise: keine hektischen und schnellen Bewegungen, nicht nach den Wespen schlagen und auch nicht versuchen, die Flieger wegzupusten.
Wespenstich: Rötung, Schwellung, Schmerz
Hat die Wespe zugestochen, kann es innerhalb kürzester Zeit zu Rötung, Schwellung und Schmerzen rund um die Einstichstelle kommen. In der Regel klingen die Beschwerden nach etwa 24 Stunden wieder ab und das betroffene Areal ist nicht größer als zehn Zentimeter Durchmesser. Nach dem Stich heißt es ebenfalls nicht in Panik geraten und die Einstichstelle kühlen, um so Schmerzen und Juckreiz zu lindern. Auch Hausmittel wie Zwiebel, Zitrone, Essig oder Speichel können als Ersthelfer zum Einsatz kommen.
Wespen können mehrmals zustechen, denn sie verlieren ihren Stachel dabei nicht. Anders ist es bei Bienen. Nach einem Bienenstich bleibt in der Regel der Stachel zurück. Dieser kann vorsichtig mit einer Pinzette entfernt werden – ohne dabei die Giftblase zu entleeren.
Bei Stichen im Mundraum ist Vorsicht geboten. Den Betroffenen sollten statt einem kühlenden Getränk Eiswürfel gereicht werden. Eine Alternative sind kalte Halswickel. Treten Symptome wie geschwollene Zunge und/oder Hals oder Atemnot auf, sollte sofort die 112 gewählt werden.
Saugen verboten
Bitte niemals die Einstichstelle mit dem Mund aussaugen, mahnt der WWF. So gelange das Gift durch die Schleimhäute noch schneller in den Körper.
Hilfe aus der Apotheke
Antihistaminika können als Gel oder Creme lokal aufgetragen sowie als Tablette oder Tropfen eingenommen werden. Ziel ist es, die Histaminwirkung abzuschwächen und Juckreiz und Schwellung zu mindern. Als Wirkstoffe zur äußerlichen Anwendung kommen Dimetindenmaleat, Bamipin oder Tripelennaminhydrochlorid infrage. Pflanzliche Alternativen kommen beispielsweise mit Arnika, Calendula und kleiner Brennnessel.
Wespenstiche können im Rahmen der Selbstmedikation auch mit einem topischen Corticoid behandelt werden, wenn antihistaminerge und kühlende Präparate nicht ausreichend helfen oder der Stich leicht entzündet ist. Eine Linderung der Symptome tritt meist schnell ein. Rezeptfrei sind Cremes und Cremogele mit Hydrocortison in den Stärken 0,25 und 0,5 Prozent erhältlich. Das Corticoid mindert den Juckreiz und unterbindet die Ausschüttung von Histamin.
Aber auch Wärme in Form eines Stichheilers kann Linderung verschaffen. Diese verfolgen ein physikalisches Prinzip, somit ist die Methode auch für Schwangere geeignet. An einer keramischen Kontaktfläche wird durch einen integrierten Mikroprozessor eine Temperatur um die 51 Grad erzeugt. Die Hitze soll die Giftbestandteile zerstören. Die Keramikfläche wird auf die betroffene Hautstelle gelegt und verbleibt dort bei Kindern für drei und bei Erwachsenen für sechs Sekunden.
Klingen die Beschwerden nach einigen Tagen nicht ab oder übersteigt die Schwellung einen Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern, ist eine Arztpraxis aufzusuchen.
Wespenstich: Was gilt bei Allergiker:innen?
Hier heißt es schnell sein und den Notruf wählen (112). Außerdem haben die Betroffenen in der Regel ihr Notfallset – bestehend aus Adrenalin-Pen, Antihistaminikum, Kortison – bei sich, dieses sollte Anwendung finden. Außerdem sollten Gestochene von engen Kleidungsstücken befreit und bei Atemnot in eine sitzende Position gebracht werden, in einer Schocksituation empfiehlt es sich, die Beine hochzulegen, bei Bewusstlosigkeit ist die stabile Seitenlage zu wählen. Bis zum Eintreffen des Notarztwagens sollten die Vitalzeichen überwacht werden.
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