Kindersonnencremes: Großer Schutz bei kleinen Preisen
Die Haut vergisst nie. Und weil Kinderhaut besonders empfindlich ist, geht vor allem im Sommer nichts ohne Sonnenschutz. Eltern haben die Qual der Wahl und stellen an die Produkte verschiedene Anforderungen. So müssen Kindersonnencremes in puncto Inhaltsstoffe überzeugen und sich gut verteilen lassen. Öko-Test hat 21 Sonnenschutzmittel für Kinder genauer unter die Lupe genommen.
Nach dem Test haben die Expert:innen gute und leider auch schlechte Nachrichten. Die guten zuerst: „Wir können dieses Mal mit neun ‚sehr guten‘ und fünf ‚guten‘ Produkten deutlich mehr Cremes empfehlen als noch vor zwei Jahren“, heißt es im Magazin. Die schlechte Nachricht: Fünf Produkte fallen durch – vier enthalten bedenkliche UV-Filter. Aber von vorn.
Öko-Test hat 21 Kindersonnencremes mit einem hohen oder sehr hohen Lichtschutzfaktor (LSF) von 50 oder 50+ in Apotheken, Drogerien, (Bio-)Supermärkten und Reformhäusern eingekauft und einem Produkttest unterzogen. Im Labor wurde überprüft, ob halogenorganische Verbindungen und Formaldehyd/-abspalter oder Problemstoffe wie beispielsweise bedenkliche UV-Filter enthalten sind. Ein weiteres Prüfkriterium war die Bildung von Benzophenon in Kindersonnencremes, die Octocrylen als UV-Filter enthalten. Und auch Nanopartikel kamen nicht zu kurz.
Das Erbgebnis: Die Apothekenprodukte Avène Kinder-Sonnenspray SPF 50+ (Pierre Fabre) und Ladival Für Kinder Sonnenschutz Milch 50+ (STADA) schneiden mit „sehr gut“ ab. Ladival konnte die Tester:innen bereits vor zwei Jahren überzeugen.
Eucerin Sensitive Protect Kids Sun Spray LSF 50+ (Beiersdorf) und La Roche-Posay Anthelios Dermo-Pediatrics 50+ Lotion (La Roche-Posay) werden mit „mangelhaft“ bewertet. Das sind die Gründe: Im Eucerin-Produkt ist Homosalat erhalten. Der chemische UV-Filter steht in der Kritik. Es wird vermutet, dass er hormonähnliche Wirkungen aufweist und als endokriner Disruptor wirken könnte. Außerdem würden neuere Daten aus Tierversuchen darauf hinweisen, dass der UVB-Filter Leber, Nieren und Schilddrüse schädigen könnte. Dennoch ist Homosalat derzeit in Anhang VI der Kosmetikverordnung aufgeführt und gilt somit als gesundheitlich unbedenklich.
Die Kindersonnencreme von La Roche-Posay enthät zwar keinen chemischen Filter, allerdings konnten PEG und PEG-Derivate, Paraffine und Silikone nachgewiesen werden. Das Problem: PEG/-Derivate können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.
Wir haben bei den Herstellern nachgefragt und halten dich auf dem Laufenden.
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