Phytopharmaka: Auf Wechselwirkungen hinweisen
Hauptsache pflanzlich: Phytopharmaka sind auch in der Apotheke immer beliebter. Doch dabei ist dein Beratungswissen gefragt. Denn ob pflanzlich oder chemisch – es drohen Wechselwirkungen, auf die Kund:innen hingewiesen werden sollten, erinnert die Landesapothekerkammer (LAK) Hessen aktuell.
Es gibt sie als Tropfen, Saft, Extrakt, Tablette oder in Pulverform und für verschiedene Indikationen – Phytopharmaka. Doch während immer mehr Kund:innen Wert auf eine pflanzliche Grundlage legen, warnt die LAK Hessen, dass pflanzlich nicht automatisch unbedenklich(er) heißt. Der Grund: „Da es sich bei pflanzlichen Wirkstoffen um Vielstoffgemische handelt, während chemisch definierte Mittel nur einen oder wenige Wirkstoffe enthalten, ist zusätzlich Vorsicht geboten.“
Ohne Beratung geht also nichts. Kund:innen sollten nämlich nicht nur vor einer sorglosen Einnahme gewarnt, sondern auch auf drohende Wechsel- und Nebenwirkungen hingewiesen werden. Diese können auch bei Phytopharmaka– vor allem bei der gleichzeitigen Einnahme weiterer Medikamente – auftreten. Und hier kommst du ins Spiel. Denn die Aufklärung rund um pflanzliche Arzneimittel liegt vor allem bei PTA, wie eine aposcope-Befragung schon Ende 2020 zeigen konnte.
Beratung zu Phytopharmaka: Was ist wichtig?
Das A und O ist es laut der LAK Hessen, auch bei Phytopharmaka Überdosierungen zu vermeiden. Außerdem sollten Apothekenteams Hinweise zur gleichzeitigen Einnahme mit chemischen Medikamenten und/oder Nahrungsergänzungsmitteln liefern. Auch die richtige Zubereitung kann bei pflanzlichen Präparaten eine Rolle spielen. Stichwort Arzneimitteltees.
Phytopharmaka kommen in verschiedenen Indikationen zum Einsatz, beispielsweise bei Erkältungsbeschwerden, Magen-Darm-Problemen und Co. Ein bewährtes Einsatzgebiet sind laut der LAK Hessen außerdem Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So können Mittel mit Weißdorn beispielsweise bei Herzinsuffizienz Anwendung finden, denn ihnen wird eine durchblutungsfördernde Wirkung zugesprochen. „Die früher bei Herzinsuffizienz angewandten Mittel Adoniskraut, Maiglöckchen, Meerzwiebel oder Oleanderblätter sollen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen hierbei hingegen nicht mehr eingenommen werden.“ Auch bei zu niedrigem Blutdruck können Phytopharmaka zu den Mitteln der Wahl gehören.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Beeren und Co.: Warnung vor Hepatitis-A-Viren in Lebensmitteln
Achtung: Aktuell wird vor Hepatitis-A-Viren (HAV) in Lebensmitteln gewarnt. Besonders häufig betroffen sind dabei Beeren aus dem Tiefkühlfach. Wie es …
ADHS: Falschdiagnosen durch Fehlinformationen auf TikTok
In den Sozialen Medien werden immer häufiger auch Gesundheitsthemen in den Blick genommen. Dass dabei jedoch Vorsicht geboten ist – …
Donanemab bei Alzheimer: EMA sieht mehr Risiken als Nutzen
In Deutschland leben mehr als eine Million Menschen mit Alzheimer. Einigen könnte das Medikament Donanemab helfen. Doch die Risiken sind …