Der Sommer bringt sie ans Licht – die verdickten, bröseligen Nägel. Nagelpilz (Onychomykose) sollte so früh wie möglich behandelt werden. Doch welche Mittel helfen? Öko-Test liefert die Antwort.
Im vergangenen Jahr haben laut Statista hierzulande rund 1,2 Millionen Menschen ein- bis zweimal im Monat ein Nagel- oder Fußpilzmittel angewendet – 1,12 Millionen mindestens einmal pro Woche und eine halbe Million fast täglich.
Öko-Test bewertet 19 Mittel aus der Apotheke als wirksam gegen Nagelpilz – 18 werden mit „sehr gut“ bewertet, einmal wird das Gesamturteil „gut“ vergeben.
Zu den Mitteln im Test gehören 18 Nagellacke mit Amorolfin, Ciclopirox und Terbinafin als Wirkstoff sowie eine Salbe mit Bifonazol und Harnstoff.
Ciclopirox ist als wasserlöslicher Lack erhältlich. Die Kombination mit Hydroxypropylchitosan (HPCH) ermöglicht es, den Nagel zu durchdringen und den Wirkstoff bis ins Nagelbett zu transportieren. Außerdem kann HPCH an das Nagelkeratin binden und so Hohlräume auffüllen und die Nagelstruktur stärken.
Das Breitbandantimykotikum besitzt fungizide, entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften. Die Wirkung ist auf eine Hemmung von Nährstoffen in die Pilzzelle zurückzuführen. Außerdem werden die RNA- und DNA-Synthese der Pilzzellen sowie die Protein-Synthese gehemmt. Ciclopirox ist sowohl gegen die lebenden Pilzzellen als auch die Sporen wirksam.
Amorolfin werden fungistatische bis fungizide Eigenschaften zugesprochen. Das Morpholinderivat greift in die Ergosterol-Biosynthese der Pilzzellmembran ein. In der Regel werden die Lacke einmal in der Woche aufgetragen.
Terbinafin gehört zu den Allylamin-Antimykotika und besitzt ein breites antimykotisches Spektrum. Der Arzneistoff hemmt die Ergosterol-Produktion durch Hemmung der Squalenepoxidase. Ergosterol ist ein Lipid, das essenzieller Bestandteil der Zellmembran der Pilze ist. Wird dessen Produktion gehemmt, wird der Stoffwechsel der Dermatophytenzellen gestört und die Pilze sterben ab. Weil die menschliche Zellmembran kein Ergosterol enthält, wird diese nicht beeinflusst.
Die Lacke werden mit „sehr gut“ bewertet, die Salbe mit „gut“. Der Grund: enthaltene Mineralölkomponenten – MOAH unter denen sich auch krebserregende Substanzen befinden. In puncto Wirksamkeit haben die Expert:innen nichts auszusetzen.
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