Die Marktverengung bei Paracetamol-Saft führt zu Lieferausfällen. Die Lücke füllen kann die Apotheke, und zwar mit der Herstellung einer Suspension als Rezeptur. Das sind die Paracetamol-Saft-Alternativen aus der Apotheke.
Sind Fertigarzneimittel nicht lieferbar, kann die Herstellung einer Rezeptur den Engpass abfedern – so auch beim Paracetamol-Saft. Für die Herstellung einer Suspension können sowohl Tabletten als auch die fein gepulverte Rezeptursubstanz verwendet werden.
Es gibt jedoch ein Problem: Paracetamol löst sich nur wenig in Wasser und kommt Propylenglycol in einer Konzentration von 60 g/100 ml zum Einsatz, ist das Arzneimittel nicht für Kinder unter fünf Jahren geeignet. Der Grund: Propylenglycol kann von Kindern nur unzureichend verstoffwechselt werden und die Einnahme gesundheitsschädlich sein.
Eine Alternative für Kinder ist die Verwendung von SyrSpend als Grundlage. In einer Dosierung von 50 mg/ml Paracetamol ist die Rezeptur 90 Tage haltbar und kann sowohl bei Raumtemperatur als auch im Kühlschrank gelagert werden.
Außerdem kommt die „Grundlage für Suspensionen zum Einnehmen (NRF S. 52)” für die Herstellung einer Paracetamol-Suspension in Frage. Die Grundlage ist sowohl für wasserlösliche als auch suspendierte Rezeptursubstanzen wie Paracetamol geeignet und besteht aus Hydroxyethylcellulose 10.000, Glucose-Monohydrat, Kaliumsorbat, Citronensäure und gereinigtem Wasser. Die Haltbarkeit der Suspension zu 40 mg/ml liegt bei vier Wochen. Da die Suspension nur schwer aufgeschüttelt werden kann, sollte das verwendete Primärgefäß rund doppelt so viel Volumen fassen können, wie verordnet. Zudem sollten die Eltern darauf hingewiesen werden, dass die Suspension vor der Gabe sehr stark geschüttelt werden muss.
Wird der Paracetamol-Saft als Rezeptur mit fein gepulvertem Wirkstoff hergestellt, ergibt sich für eine Suspension zu 40 mg/ml eine Sollmasse von 105,0 g, die 100 ml entspricht. Kommen Tabletten zu 500 mg für die Herstellung zum Einsatz, beträgt die Endmasse 105,1 g – die Tabletten müssen nicht gemörsert werden, sondern sollen in der Grundlage (Ansatz) quellen.
Rund eine Million Flaschen Paracetamol-Saft werden hierzulande pro Jahr von Kinderärzt:innen verordnet. Doch es gibt ein Problem: „Ein einziger [Hersteller] stemmt noch die Hauptlast der Versorgung – und hat schon mit Lieferengpässen zu kämpfen.“ Pro Generika spricht von einer dramatischen Marktverengung, und zwar massiver als bei Tamoxifen und erklärt, wie es dazu gekommen ist.
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