Im Januar 2020 wurde über mögliche potenzielle Medikationsfehler für Otriven 0,025 Prozent (GSK) Nasentropfen informiert. Unter Umständen können Fehldosierungen auf die Pipette zurückgeführt werden, die zur Applikation der Xylometazolin-haltigen Tropfen verwendet wird. In der Folge wurde die Indikation angepasst – die abschwellenden Nasentropfen waren bei Kindern unter einem Jahr kontraindiziert. Jetzt wird der Dosiertropfer umgestellt und die Altersangabe wieder angepasst – die Tropfen sind wieder für Babys geeignet.
Ist die Nase dicht, ist der Leidensdruck bei Babys besonders groß, denn die Nasengänge der kleinen Patient:innen sind klein und die Schleimhäute schwellen schnell an. Ein Problem: Denn Babys atmen in den ersten Monaten hauptsächlich durch die Nase. Schnelle Hilfe ist gefragt. Hier kommt Otriven 0,025 Prozent zum Einsatz.
Die Nasentropfen haben jetzt einen neuen Dosiertropfer. Dieser ermöglicht nicht nur eine einfache und einhändige Anwendung, sondern auch eine präzise Dosierung – auch wenn das Kind liegt. Die Xylometazolin-haltigen Nasentropfen sind für verstopfte Babynasen von 0 bis zwei Jahren geeignet.
Als GSK im November 2020 die Altersbeschränkung bei Säuglingen unter einem Jahr ausgeschlossen hat, wurde bereits angekündigt, dass es für die Nasentropfen einen neuen Applikator geben wird, der für die Anwendung bei Säuglingen unter 1 Jahr besser geeignet ist. Jetzt gibt es Otriven gegen Schnupfen 0,025 Prozent Nasentropfen mit einem neuen Dosiertropfer, sodass das Produkt erneut für Säuglinge und Kleinkinder unter 2 Jahren zugelassen ist.
Xylometazolin zählt zu den Alpha-Sympathomimetika und wirkt gefäßverengend – die Nasenschleimhäute schwellen ab. Die Wirkung setzt schnell ein und hält bis zu zwölf Stunden an. Das Sympathomimetikum stimuliert auch die Beta-Rezeptoren. Was wiederum einen gefäßerweiternden Effekt zur Folge hat. Allerdings überwiegt die Gefäßverengung. Bei einer ein- bis dreimal täglichen Anwendung sollte ein Behandlungszeitraum von maximal sieben Tagen nicht überschritten werden. Sonst kann es zu einer Abhängigkeit kommen und eine Rhinitis medicamentosa die Folge sein. Diese äußert sich in einer chronischen Schwellung der Nasenschleimhäute. Ein Teufelskreis beginnt, denn die Betroffenen nutzen die abschwellenden Produkte weiter, um durchatmen zu können.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Strovac: Kein Nutzen bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten?
Eine Blasenentzündung kommt selten allein. Genau sind viele Menschen mindestens einmal pro Jahr betroffen. Zur Behandlung und Vorbeugung wiederkehrender Harnwegsinfekte …
Antibiotika für Kinder: Besser nicht zu früh?
Dass Antibiotika mit Bedacht verordnet werden sollten – Stichwort Resistenzen –, ist bekannt. Das gilt besonders, wenn diese bei Kindern …
Erhöht Milch das Risiko für Herzkrankheiten?
Milch- und Milchprodukte haben bei vielen Menschen einen festen Platz auf dem Ernährungsplan. Doch zu viel davon kann gefährlich werden, …