Die Rezeptur ist dein Zuhause und die Herstellung von Arzneimitteln fasziniert dich? Dann bist du bei der Weiterqualifizierung zum/zur Industriemeister:in Pharmazie genau richtig. Wir geben einen Überblick, was PTA dabei erwartet.
„Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.“ Stimmt, aber mit Fleiß und Engagement können sich PTA mit der Weiterbildung zum/zur Industriemeister:in Pharmazie ihren eigenen Meistertitel sichern. Aber was genau bedeutet das eigentlich? „Industriemeister Pharmazie sind in der Arzneimittelproduktion mit leitenden und überwachenden Tätigkeiten betraut. Dabei obliegt ihnen auch die Kommunikation zwischen Facharbeiterschaft und Geschäftsführung“, heißt es vom Institut für Fach- und Führungskräfte Köln.
Oder einfacher ausgedrückt: Du kannst beispielsweise in der Arzneimittelindustrie tätig werden und bei der Herstellung von Tabletten und Salben mitwirken. Neben fachspezifischen Aufgaben erwarten dich dabei auch Organisatorisches sowie Aufgaben der Mitarbeiterführung, denn die Weiterbildung zum/zur Industriemeister:in Pharmazie bedeutet eine Tätigkeit auf mittlerer Management-Ebene.
Wie läuft die Weiterbildung zum/zur Industriemeister:in Pharmazie ab?
Die Weiterbildung kannst du entweder parallel zu deiner Arbeit in der Apotheke als Teilzeitkurs oder in Vollzeit sowie im Fernstudium absolvieren. Die Dauer der jeweiligen Modelle richtet sich nach der jeweiligen Schule und variiert meist zwischen wenigen Monaten (Vollzeit) und 1,5 bis 2,5 Jahren (in Teilzeit). Einige Schulen bieten außerdem ein sogenanntes Schichtplanmodell mit flexiblen Unterrichtszeiten an, um Interessierten mit wechselnden Dienstzeiten wie PTA die Teilnahme zu ermöglichen.
Zu den Inhalten gehört neben der Prüfung der Berufs- und arbeitspädagogischen Eignung der Bereich „Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikation“, bei dem unter anderem Aspekte wie
- Arbeitsschutz,
- arbeitsrechtliche Vorgaben,
- Führungsverhalten,
- Kostenkalkulation und
- Projektmanagement thematisiert werden.
Hinzu kommen „Handlungsspezifische Qualifikationen“ wie Personalführung und -entwicklung, Entwickeln und Herstellen von Darreichungsformen und pharmazeutische Qualitätssicherung.
Den Abschluss der Weiterbildung stellt die Meisterprüfung bei einer Industrie- und Handelskammer als „Geprüfter Industriemeister – Fachrichtung Pharmazie“ oder „Geprüfte Industriemeisterin – Fachrichtung Pharmazie“ dar. Diese gliedert sich in schriftliche Aufgaben zu verschiedenen Themen aus den beiden großen Inhaltsbereichen sowie ein Fachgespräch.
Welche Rahmenbedingungen gelten?
Voraussetzung für die Teilnahme ist eine abgeschlossene Berufsausbildung – im Bereich der Chemieberufe oder einem anderem Berufsfeld, wenn zusätzlich mindestens ein Jahr Berufserfahrung vorliegt – oder eine mehrjährige Berufserfahrung. Ein erfolgreiches Abi ist nicht nötig. Wichtig sind auch Kenntnisse aus den Bereichen Chemie, Biologie und Arzneimittelkunde und ein ausgeprägtes Organisationstalent.
Die Kosten für die Weiterbildung hängen von der jeweiligen Schule ab – meist zwischen rund 5.000 und 8.000 Euro. PTA können jedoch zur Unterstützung das sogenannte Aufstiegs-BAföG beantragen und sich somit einen Teil der Ausgaben sparen.
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