Von der Nische in den Fokus – immer mehr Frauen setzen auf Menstruationstassen. Kein Wunder, denn die Cups können in Sachen Nachhaltigkeit und Finanzen punkten. Und auch im aktuellen Öko-Test konnten Menstruationstassen überzeugen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: „16 von 20 Cups schneiden mit ‚sehr gut‘ ab.“
Ob du eher zur Tasse oder zum Tampon greifst, ist so individuell wie die Periode selbst. Fest steht, Menstruationstassen trocknen die Schleimhäute nicht aus und fangen das Blut auf. Das tut ein Tampon zwar auch, aber verursacht dabei jede Menge Müll. Denn im Schnitt verbraucht eine Frau im Laufe ihres Lebens etwa 10.000 Tampons und gibt dafür etwa 700 Euro aus.
Menstruationstassen fangen die Flüssigkeit der Periode auf. Auch wenn das Wechseln im ersten Moment nach einer Sauerei klingt, ist es eine saubere Sache. Es sei denn, du versuchst, den Cup am Stiel herauszuziehen. Denn dieser dient allein dem Justieren beim Einsetzen. Brauchst du ihn nicht oder empfindest du ihn als störend, kannst du ihn abschneiden. Willst du die Tasse entfernen, drückst du ihren Boden mit zwei Fingern zusammen und löst einen Unterdruck aus. Dann kannst du den Cup entfernen und entleeren. Gereinigt wird mit Wasser. Händewaschen nicht vergessen! Nach der Periode kannst du die Tasse mit kochendem Wasser übergießen oder besser für zehn bis 20 Minuten auskochen. Dazu legst du den Cup am besten in das Innere eines Schneebesens.
Öko-Test hat 20 Menstruationstassen aus Silikon oder thermoplastischem Elastomer (TPE) in Laboren untersuchen lassen. Die Produkte sollten frei von Schadstoffen sein, denn sie kommen mit den Schleimhäuten der Vagina in Berührung, so die Expert:innen. In den Laboren wurde unter anderem auf flüchtige Bestandteile und Silikonbausteine (Siloxane), Schwermetalle, Weichmacher, Lösemittel sowie antimikrobiell wirkende Substanzen untersucht. Außerdem wurden die Cups einem Belastungstest unterzogen. Auch die Packungsbeilagen wurden geprüft, dabei ging es unter anderem um den Hinweis auf das toxische Schocksyndrom (TSS), das zwar selten, aber gefährlich ist. Schwer abbaubare, umweltproblematische Siloxane und Mängel in der Packungsbeilage konnten das Gesamturteil verschlechtern, so Öko-Test.
Das Ergebnis: „Gut vier Fünftel der Menstruationscups können wir mit ‚sehr gut‘ empfehlen. Zwei Cups sind aufgrund leichter Mängel immerhin ‚gut‘. Bei zwei weiteren Tassen summieren sich unsere Kritikpunkte, sodass sie lediglich mit ‚ausreichend‘ abschneiden.“
Zu den „sehr guten“ Menstruationstassen gehört auch ein Cup aus der Apotheke – der SafeCup Vagisan, transparent (Dr. August Wolff) sowie die Einhorn Papperlacup Menstruations-Tasse, pink.
Menstruationstassen bestehen meist aus medizinischem Silikon. Bei guter Pflege können die Cups über mehrere Jahre angewendet werden und verursachen keinen monatlichen Müll, wie er bei Tampons und Binden anfällt. Allerdings sollten die Reinigung der Tassen und die Rohstoffgewinnung bei der Umweltbilanz berücksichtigt werden. Außerdem gibt es inzwischen nachhaltig produzierte Binden und Tampons. Sie bestehen aus Bio-Baumwolle und sind frei von Plastikfolie, Duftstoffen, synthetischen Zusätzen und chlorgebleichter Cellulose. Eine Alternative zu Bio-Binden sind waschbare Binden oder auch Periodenslips, die speziell für die Menstruation entwickelt wurden.
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