Während viele Corona-Schutzmaßnahmen heute fallen, ist die Pandemie angesichts der weiter hohen Inzidenz noch nicht ausgestanden. Für Apotheken bedeutet dies also weiter eine Dauerbelastung. Doch welche Faktoren stressen die Kolleg:innen im alltäglichen Wahnsinn am meisten? Achtung, Spoiler: Es sind zwei altbekannte Probleme.
Hygienepläne, Maskendiskussionen und Zertifikate-Chaos: Seit Monaten ist der Alltag in Apotheken auf den Kopf gestellt. Denn neben Beratung, Rezeptur und Co. kommen noch zahlreiche weitere Aufgaben hinzu und bringen die Kolleg:innen an die Belastungsgrenze und darüber hinaus. Doch nicht der wachsende Aufgabenberg mit immer neuen Herausforderungen sind für PTA und Apotheker:innen das Problem. Nein, es sind die sich zunehmend verschärfende Personalnot und fehlende Anerkennung, die am meisten stressen. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag der Bayer Vital GmbH.
Dafür wurden neben jeweils 150 Apotheker:innen und PTA auch Ärzt:innen verschiedener Fachrichtungen im Hinblick auf die Belastungssituation in der Pandemie befragt. Während die Mediziner:innen vor allem Zeitdruck, Bürokratie und wachsende Patientenzahlen kritisieren, sind den Kolleg:innen aus der Apotheke andere Faktoren ein Dorn im Auge. Rund 60 Prozent des Apothekenpersonals spüren nicht nur eine stetig wachsende Belastung, sondern sehen auch kein Licht am Ende des Tunnels.
Personalnot ist Stressfaktor Nummer 1
Die immer dünner werdende Personaldecke ist dabei für sechs von zehn Befragten ein besonderes Problem. Denn dass in vielen Apotheken Personalnot und ein Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften herrscht, ist zwar seit längerem bekannt. Durch die Corona-Pandemie hat sich dies jedoch noch verschärft – Stichwort Quarantäne. Für die verbliebenen Kolleg:innen bedeutet das Mehrarbeit, schließlich können die anfallenden Aufgaben nicht einfach liegenbleiben. Kein Wunder, dass sich die Kolleg:innen mehr Anerkennung für ihre täglichen Höchstleistungen rund um das Ausstellen von Impfzertifikaten, Testen und die „normalen“ Aufgaben in der Apotheke wünschen. Aber genau die ist Fehlanzeige. Neben der Personalnot ebenfalls ein generelles Problem, das durch die steigende Belastung in der Pandemie und den damit verbundenen Dauerstress verstärkt wird. Vor allem unter den PTA ist der Wunsch nach mehr Wertschätzung groß, wie bereits der große PTA-Gehaltsreport 2021 gezeigt hat.
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