Dass ein Sonnenschutz für Sonnenanbeter:innen Pflicht ist, sollte längst klar sein, und zwar auch im Schatten. Denn dass sich nur diejenigen, die in der Sonne braten, schützen müssen und diejenigen im Schatten nicht, ist nur ein Mythos von vielen.
Beim Thema Sonnenschutz spalten sich die Gemüter. Was für die einen ein Muss ist, „hindert“ die anderen am sonnengebräunten Teint. Dass ein Bad in der Sonne Körper und Seele guttut, ist unbestritten. Also alles super, wäre da nicht die Gefahr von Sonnenbrand, Hautalterung und Hautkrebs. Ohne Sonnenschutz geht also nichts. Zeit, mit einigen Mythen aufzuräumen. Dr. Wolff hat die Top 5 zusammengestellt.
1. „Sonnenschutz muss 20 Minuten vor dem Sonnenbad aufgetragen werden.“
Das stimmt nicht so ganz. Sonnencremes mit mineralischen Filtern schützen sofort und reflektieren die Sonnenstrahlen wie kleine Spiegel. Und auch chemische UV-Filter haben eine Sofort-Wirkung und nutzen physikalische Effekte, um die UV-Strahlen unschädlich zu machen, denn sie wandeln die Sonnenstrahlung in Wärme um.
Die Menge macht`s: Der angegebene Lichtschutzfaktor (LSF) wird nur erreicht, wenn auch die empfohlene Menge aufgetragen wird. Mit dem Sonnenschutz solltest du nicht geizen und vor allem auch die Sonnenterrassen wie Nase, Stirn, Ohren und Schultern nicht vergessen. Aber auch die Füße sollten nicht ausgespart werden. Wie viel Sonnencreme du benötigst, kannst du mithilfe eines Esslöffels ermitteln. Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gilt eine Menge von zwei Milligramm Sonnenschutzmittel pro Quadratzentimeter Haut – das entspricht etwa drei Esslöffeln.
2. „Wasserfester Sonnenschutz muss nicht erneuert werden.“
Das stimmt so nicht – Wasserkontakt kann die Schutzwirkung um bis zu 50 Prozent verringern. Das anschließende Abtrocknen und Trockenrubbeln kann den Sonnenschutz noch weiter abschwächen. Nachcremen ist also Pflicht. Bei starker Hitze sollte der Schutz – unabhängig davon, ob man ins Wasser geht oder nicht – alle zwei Stunden erneuert werden, da durch Schweiß, Kleidung, Liegen auf Handtüchern oder Decken die Schutzschicht der Sonnencreme dünner wird. Dabei gilt es zu bedenken, dass die Schutzzeit in der Sonne durch Nachcremen nicht verlängert wird. Die Zeit tickt ab dem ersten Auftragen.
3. „Kleidung genügt“
Ist die Haut von Kleidung bedeckt, ist sie nicht automatisch vor Sonne geschützt. Es kommt auf die Faser und die Farbe an. Als Faustregel gilt: Je engmaschiger die Textilie, desto besser schützt sie vor Sonnenstrahlung. Dunkle Stoffe sind hellen Stoffen vorzuziehen. Generell gilt: Auch unter der Kleidung sollte sich eingecremt werden.
4. „Im Schatten braucht man keinen Sonnenschutz.“
UV-Strahlen machen auch im Schatten vor der Haut keinen Halt. Besonders am Strand und Wasser reflektieren bis zu 80 Prozent der Sonnenstrahlen. So gelangen selbst unter einem Sonnenschirm rund 50 Prozent der Sonnenstrahlen auf den Körper, klärt Dr. Wolff auf. Ein Platz im Schatten schützt also nicht vor Sonnenbrand!
5. „Je höher der Lichtschutzfaktor, desto weniger wird man braun.“
Auch das stimmt nicht. Denn auch mit einem hohen Lichtschutzfaktor wird die Haut braun – es dauert nur länger, weil das Melanin nicht so schnell hochschießt. Dafür hält die Farbe länger. Übrigens – braun wirst du auch im Schatten.
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