Die Bilder von Zerstörung und flüchtenden Menschen aus der Ukraine haben eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. In vielen Städten sammeln Caritas, Diakonie oder private Initiativen Geld- und Sachspenden für die Menschen im Kriegsgebiet. Die medizinische Versorgung in der Ukraine sei aktuell vor allem durch den Mangel an Verbandsmaterialien und Medikamenten akut gefährdet, teilte die Organisation Apotheker ohne Grenzen (AoG) mit. Gemeinsam mit dem Verein Apotheker helfen und dem Deutschen Medikamentenhilfswerk action medeor wird daher zu Geldspenden aufgerufen.
„Wir kaufen dann die Medikamente, die konkret benötigt werden, und bringen sie an die polnisch-ukrainische Grenze“, sagte Andreas Portugal am Dienstag. Der Apotheker aus Greifswald ist Vorstandsmitglied von Apotheker ohne Grenzen, einer bundesweiten Organisation mit über 2.000 Mitgliedern. Es gebe einen enormen Spendenwillen, sagte Portugal. Wichtig seien die Partner vor Ort, damit auch die Sachen im Krisengebiet ankommen könnten, die dort tatsächlich gebraucht würden.
In Hannover sammelt unter anderem der Ukrainische Verein in Niedersachsen für die Opfer des Konfliktes. Eine Änderungsschneiderei wurde zu einer Sammelstelle für Sachspenden für Flüchtlinge. Derzeit würden nicht mehr Kleidung, sondern unter anderem Hygieneartikel und Babynahrung benötigt, hieß es dort am Dienstag. Aus vielen Städten im Norden sind bereits Hilfstransporte aufgebrochen.
Außerdem ruft AoG seine für Auslandseinsätze ausgebildeten Mitglieder auf, mögliche Bereitschaften zu melden. Auf ihrer gestrigen Vorstandssitzung hat die humanitäre Hilfsorganisation beschlossen, in Sachen Ukraine sofort weitere Schritte einzuleiten, um sich konkret einzubringen. AoG will versuchen, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele geschulte Mitglieder an die Grenzen der Ukraine zu bringen. In das Land selbst kann der Verein keine Hilfskräfte schicken, weil seine Satzung die Entsendung in Kriegsgebiete verbietet. Also versucht er, so nahe wie möglich heranzukommen und einen Beitrag zu leisten. Dazu wird Manpower benötigt: „Wir haben beschlossen, unsere Arbeit weiter zu intensivieren und Möglichkeiten zu suchen, uns einzubringen“, sagt Vorstandsmitglied und Ukraine-Hilfe-Koordinator Andreas Portugal. „Zusätzlich zu Polen wollen wir in Rumänien und Moldawien aktiv werden, speziell in der Versorgung von Flüchtlingen.“
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