Ohne Schnelltests geht im Kampf gegen Omikron nichts. Aber erkennen diese eine Infektion mit der Virusvariante überhaupt? Wie (un)zuverlässig Schnelltests sind, haben Forscher:innen anhand einiger Modelle überprüft.
Auch wenn die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit schrittweise sinkt, wütet Omikron hierzulande weiterhin. Um eine Infektion nachzuweisen, sind Antigen-Schnelltests unverzichtbar. Denn sie bilden die Grundlage der nationalen Teststrategie. Mit der Änderung der Coronavirus-Testverordnung ist ein positiver Schnelltest außerdem die Voraussetzung, um überhaupt einen PCR-Test zu erhalten. Doch immer wieder kommt die Frage auf, wie zuverlässig Schnelltests bei der neuen Virusvariante überhaupt sind. Wissenschaftler:innen der Ludwigs-Maximilians-Universität München haben neun Tests genauer unter die Lupe genommen. Achtung, Spoiler: Überzeugen kann kaum einer davon.
Während das Paul-Ehrlich-Institut im Januar Entwarnung gab und betonte, dass die Mehrheit der Schnelltests auf dem Markt auch Omikron erkennen würde, hat Gesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach das Institut bereits zur Anfertigung einer Positivliste mit zuverlässigen Tests bei Omikron aufgefordert. In ihrer Untersuchung kommen die Münchner Forscher:innen nun zu dem Ergebnis, dass viele Schnelltests insbesondere im Vergleich zur Delta-Variante bei Omikron offenbar zu wünschen übrig lassen, wie Studienleiter Professor Dr. Oliver Keppler gegenüber dem Bayerischen Rundfunk betonte. Acht der neun untersuchten Tests, darunter Produkte der Hersteller Roche, Hotgen und Viromed, schnitten bei der neuen Virusvariante schlechter ab.
Vor allem Corona-Positive mit einer geringen Viruslast würden Keppler zufolge häufig nicht erkannt. Doch selbst bei mittlerer Viruslast lag die Sensitivität vieler Tests nur im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Immerhin zwei Schnelltests lieferten bei höherer Viruslast ein Ergebnis im „vernünftigen Rahmen“ und zeigten im Bereich der höchsten Viruslast eine Sensitivität von rund 70 Prozent. Wie der Hersteller Viromed informiert, handelt es sich dabei neben seinem eigenen Test um ein Modell von nal von minden.
Die Sensitivität gibt Aufschluss darüber, bei welchem Prozentsatz erkrankter Patient:innen eine Infektion tatsächlich erkannt und durch ein positives Testergebnis ausgewiesen wird.
Wie zuverlässig Schnelltests im Allgemeinen beim Erkennen einer Corona-Infektion abschneiden, hat das Paul-Ehrlich-Institut bereits in einer vergleichenden Untersuchung evaluiert. Das IT-Kollektiv Zerforschung hat auf Basis der Ergebnisse eine Web-App entwickelt, die schnell einen Überblick verschaffen soll, wie gut oder schlecht ein Test bei der PEI-Untersuchung abgeschnitten hat. Über die Plattform schnelltest.de lässt sich der QR-Code auf der Verpackung des Tests einscannen. Hat dieser beim PEI bestanden, genauer eine Sensitivität von mehr als 75 Prozent bei sehr hoher Viruslast erreicht, erscheint ein grünes Häkchen, informiert die Apothekerkammer Berlin.
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