Impfung vs. Infektion? Dreifachkontakt zu Coronaviren entscheidend
Nach der Omikron-Welle ist vor der nächsten Virusvariante, sind sich einige Expert:innen sicher. Ein guter Immunschutz bleibt daher unverzichtbar. Und hier kommt die Booster-Impfung ins Spiel. Eine Durchbruchinfektion soll einen ähnlichen Effekt haben. Voraussetzung ist, dass ein Dreifachkontakt zum Spike-Protein besteht.
„Wir stehen noch vor dem Zenit der Welle“, betonte Gesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach zuletzt. Denn Omikron breitet sich weiter aus und die Zahl der Neuinfektionen steigt. Die gute Nachricht: Die Booster-Impfung bietet einen umfassenden Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf. Das ist inzwischen bekannt. Doch offenbar gilt das auch für eine Durchbruchinfektion mit der Delta- oder Omikron-Variante. Zu diesem Ergebnis kommt das Helmholtz Zentrum München. Eine alleinige Infektion reicht ihnen zufolge jedoch als Immunschutz nicht aus. Entscheidend ist ein Dreifachkontakt zum Virus.
In Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München haben die Forscher:innen herausgefunden, dass sich ein guter Immunschutz gegen eine Omikron-Infektion beziehungsweise einen schweren Krankheitsverlauf auf drei Wegen erzielen lässt: „nach Dreifach-Impfung (Grundimmunisierung und Booster), nach Infektion und zweifacher Impfung sowie nach zwei Impfungen und einer Durchbruchsinfektion“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Wichtig sei in jedem Fall, dass das Immunsystem einen Dreifachkontakt zum viralen Spike-Protein des Coronavirus habe. „Nur so kann es ausreichend hochwertige Antikörper bilden, die den Körper auch für künftige Varianten wappnen.“ Denn um die Viren bei einem weiteren Kontakt effektiv neutralisieren zu können, sei nicht nur die Anzahl der Antikörper, sondern auch deren Qualität von Bedeutung. Den Wissenschaftler:innen zufolge ist die Schutzwirkung in allen drei Szenarien in etwa gleich hoch, wie sie mittels Blutuntersuchungen feststellen konnten. Dafür untersuchten sie in einer kleinen Studie Proben von Geimpften und Genesenen hinsichtlich Antikörpermenge, Neutralisationsfähigkeit und Stärke der Bindung zwischen Virus-Protein und Antikörper.
„Unsere Studie zeigt, dass dreifach geimpfte Personen ohne vorige SARS-CoV-2-Infektion das Virus genauso gut neutralisieren können wie geimpfte Genesene oder geimpfte Personen, die eine Durchbruchsinfektion hatten“, erklärt Studienleiterin Ulrike Protzer. Ihr zufolge sei die Impfung weiterhin „der wichtigste Schlüssel zu einem effektiven Schutz vor zukünftigen Varianten des Virus“, auch wenn eine Durchbruchinfektion einen ähnlichen Effekt habe.
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