Auch wenn die Infektionszahlen hierzulande weiter steigen, wird die Omikron-Wand im Vergleich zu anderen Ländern so gut es geht in Schach gehalten. Damit das so bleibt, spielen Schutzmaßnahmen eine wichtige Rolle. Doch wie gut schützen beispielsweise Masken gegen Omikron? Achtung, Spoiler: Womöglich sogar effektiver als bei anderen Mutationen.
Mit der Ausbreitung der Omikron-Variante seit Ende letzten Jahres haben sich im Kampf gegen die Pandemie wieder einmal neue Fragen ergaben. Erkennen beispielsweise Antigen-Schnelltests eine Infektion mit der Mutation überhaupt? Ein Großteil von ihnen schon, heißt es vom Paul-Ehrlich-Institut. Sind Desinfektionsmittel wirksam? Und was ist mit dem Schutz von Masken bei Omikron? Die Antwort liefern Forscher:innen des Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS) und sorgen dabei für eine Überraschung. Denn offenbar verhindern Atemschutzmasken nicht nur effektiv eine Ausbreitung von Viruspartikeln, sondern sind, wenn es sich dabei um Omikron handelt, sogar wirkungsvoller als gegen andere Mutationen.
Aber von vorn. Die Omikron-Variante gilt im Vergleich zu ihren Vorgängern wie Delta und Co. als deutlich ansteckender. Dies liegt daran, dass im Vergleich zu anderen Mutationen bereits ein Drittel der Viruslast ausreicht, um auf andere Personen übertragen zu werden. Die gute Nachricht: Eine optimal sitzende Maske bietet „trotz der höheren Infektiosität der neuen Variante einen wirksamen Schutz vor Infektionen“, heißt es vom MPIDS.
Und das hat einen einfachen Grund. „Die bisherigen Beobachtungen deuten darauf hin, dass sich bei der neuen Omikron-Variante die meiste Viruslast in größeren Partikeln befindet, die vor allem in den oberen Atemwegen produziert werden – und daher mit Gesichtsmasken sehr effizient zurückgehalten werden können“, erklärt Mohsen Bagheri, Forschungsgruppenleiter am MPIDS.
„Aus diesem Grund könnte die obere Grenze des Infektionsrisikos bei Omikron sogar niedriger sein als bei den vorherigen Varianten, vorausgesetzt alle Personen tragen einen Mund-Nasenschutz“, schlussfolgern die Studienautor:innen. Es kommt jedoch darauf an, welche Masken zum Schutz gegen Omikron getragen werden. Wie bei anderen Virusvarianten schützen FFP2-Masken am effektivsten.
Einen Haken gibt es jedoch: Sobald die Träger:innen viel sprechen, werden deutlich mehr Partikel ausgestoßen und das Infektionsrisiko steigt – trotz Maske.
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