Die Coronavirus-Impfverordnung und das Infektionsschutzgesetz wurden angepasst, das Curriculum steht und die Vorbereitungen für die Corona-Impfung in der Apotheke laufen längst auf Hochtouren. Das Impfen liegt zwar in den Händen der Apotheker:innen, aber auch PTA können in die Dienstleistung eingebunden werden.
Mit der Änderung in § 20 Infektionsschutzgesetz dürfen auch Apotheker:innen gegen Corona impfen. Pharmazeut:innen sind zur Durchführung von Corona-Schutzimpfungen bei Personen, die das zwölfte Lebensjahr vollendet haben, berechtigt, wenn sie ärztlich geschult wurden und eine Bestätigung über die erfolgreiche Teilnahme an der Schulung nachweisen sowie, wenn eine geeignete Räumlichkeit inklusive Ausstattung zur Verfügung steht oder der/die Apotheker:in in andere geeignete Strukturen, wie ein mobiles Impfteam, eingebunden ist. Apotheker:innen, die bereits im Rahmen von Modellprojekten gegen Grippe impfen, dürfen auch ohne weitere Schulung Personen ab einem Alter von 18 Jahren gegen Corona impfen. So weit, so bekannt.
Während also die Pharmazeut:innen gegen Corona impfen dürfen, kann anderes Apothekenpersonal zur Vorbereitung der Impfung eingesetzt werden. „Letztendlich ist die Vorbereitung einer Impfung, etwas, was sehr nah an einer Rezeptur ist – an Tätigkeiten, die man aus der Apotheke kennt und deswegen kann hier streng genommen analog dieser Überlegung das andere Personal helfend unterstützen. Etwa die Spritzen aufziehen, die Etikettierung vornehmen. Das ist ja nichts anderes als das, was bei einer Rezeptur ebenfalls gemacht wird“, sagt Rechtsanwalt Dr. Morton Douglas im APOTHEKE ADHOC Webinar.
Dass PTA die Rekonstitution der Corona-Impfstoffe übernehmen können, beweisen die Kolleg:innen seit dem Start der Impfkampagne vor mehr als einem Jahr unter anderem in den Impfzentren. Der Bundesverband der Pharmazeutisch-technischen Assistent:innen (BVpta) geht einen Schritt weiter: Der nächste Schritt müsse es sein, PTA einzubinden, so der BVpta. „Denn grundsätzlich gehören subkutane und intramuskuläre Injektionen zu den Leistungen, die der Arzt sogar an qualifizierte MfA delegieren kann“, teilt der größte Berufsverband für PTA mit. So müssten schnelle Weiterqualifizierungen für PTA entwickelt werden. Aus Sicht des Berufsverbandes falle das Impfen in den Bereich einer „weiterqualifizierten PTA“, die mehr Kompetenzen wahrnehmen kann.
Doch wollen PTA überhaupt impfen? Diese Frage hat aposcope den Kolleg:innen gestellt. Das Ergebnis: Zwar sagen 42 Prozent der befragten PTA, dass auch PTA gegen Corona impfen dürfen sollten, allerdings ist auch nur bei vier von zehn Kolleg:innen die Bereitschaft da, die Spritze selbst zu setzen.
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