Masken und Tests gehören zu den wichtigsten Bausteinen im Kampf gegen die Pandemie. Forscher:innen wollen nun beides zu einem Corona-Test per Maske kombinieren. Aber was haben Straußen damit zu tun?
Auch nach zwei Jahren Pandemie ist dank ständig neuer Mutationen noch kein Ende in Sicht. Regelmäßiges Testen gehört daher weiterhin zu den wichtigsten Instrumenten, um Infektionsketten möglichst schnell zu durchbrechen. Von Spuck- über Lolly- bis hin zu den klassischen Nasen-Rachen-Tests ist inzwischen alles dabei. Geht es nach Forscher:innen aus Japan, soll es jedoch schon bald eine weitere Nachweismöglichkeit geben: den Corona-Test per Maske. Dabei spielen Straußen eine entscheidende Rolle.
Aber der Reihe nach. Wissenschaftler:innen der Universität Kyoto forschen seit Monaten an einer Methode, mit der auch Schutzmasken eine Sars-Cov-2-Infektion erkennen sollen. Für den Corona-Test per Maske haben sie eine spezielle Methode mithilfe von Straußen-Antikörpern entwickelt. Die Idee: Die Maske leuchtet unter ultraviolettem Licht, wenn Partikel des Coronavirus vorhanden sind. Doch warum gerade Straußen?
Sie besitzen den Expert:innen zufolge ein starkes Immunsystem und gelten als besonders resistent gegen viele Krankheitserreger. Daher wurde ihr Körper zur Antikörperbildung gegen Sars-Cov-2 angeregt. Anschließend wurden die Straußen-Antikörper über die Eier der Tiere extrahiert und in einen speziellen Filter übertragen. Dieser wiederum kann in die Masken eingelegt werden und soll helfen, eine Infektion zu erkennen. Dafür wird nach dem Tragen wie bei einem herkömmlichen Schnelltestset eine chemische Flüssigkeit auf den Filter aufgetragen. Leuchtet er anschließend unter ultraviolettem Licht, ist dies ein Signal, dass Viruspartikel vorhanden sind – ähnlich wie bei einem positiven Antigen-Schnelltest.
Die Wirksamkeit des Filters wurde laut den Forscher:innen in einer klinischen Studie bestätigt, bei der Testpersonen die Masken acht Stunden lang trugen. Der Corona-Test per Maske soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Die Wissenschaftler:innen arbeiten jedoch bereits daran, die Methode alltagstauglicher zu machen. So wollen sie erreichen, dass kein ultraviolettes Licht mehr benötigt wird, um Viruspartikel sichtbar zu machen, sondern dass ein Smartphone dafür ausreicht. Außerdem soll die Maske im Idealfall langfristig auch andere Viren erkennen können.
„Wenn eine Virusinfektion nachgewiesen werden kann, indem ein Mundfilter mit einem Strauß-Antikörper in eine ,Einwegmaske‘ eingesetzt wird, die jeden Tag auf der Welt benutzt wird, können nicht-symptomatische Infizierte, wie z. B. Super-Spreader, bereits in einem frühen Stadium behandelt werden“, fasst Studienleiter Yasuhiro Tsukamoto zusammen.
Auch Alpakas kommt im Kampf gegen Corona eine besondere Rolle zu. Welche, erfährst du hier.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Antibiotika für Kinder: Besser nicht zu früh?
Dass Antibiotika mit Bedacht verordnet werden sollten – Stichwort Resistenzen –, ist bekannt. Das gilt besonders, wenn diese bei Kindern …
Erhöht Milch das Risiko für Herzkrankheiten?
Milch- und Milchprodukte haben bei vielen Menschen einen festen Platz auf dem Ernährungsplan. Doch zu viel davon kann gefährlich werden, …
SVA tagt: OTC-Switch für Sildenafil und Co.?
Am 21. Januar 2025 tagt der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht (SVA) zum ersten Mal im neuen Jahr. Auf der Agenda steht …