Der Bundesverband der Pharmazeutisch-technischen Assistent:innen (BVpta) fordert strukturelle Veränderungen. „Mehr Honorar für die Apotheken – mehr Gehalt für PTA.“ Der neue Gehaltstarifvertrag lasse zwar zumindest ab dem 9. Berufsjahr eine halbwegs gute Entwicklung erkennen, aber das Gehalt von Berufseinsteiger:innen sei noch immer zu gering.
Rückwirkend zum 1. Januar 2022 erhalten Apothekenmitarbeiter:innen im Tarifgebiet des Arbeitgeberverbandes Deutscher Apotheken (ADA) mehr Geld – vorausgesetzt Chef:innen und Angestellte sind in der zugehörigen Gewerkschaft oder der Tarifvertrag wurde im Arbeitsvertrag vereinbart. PTA im ersten und zweiten Berufsjahr in Vollzeit erhalten nach Tarif 2.349 Euro brutto monatlich – ein Plus von 200 Euro. Die höchste der insgesamt fünf Gehaltsstufen ist ab dem 15. Berufsjahr mit einem Tarifgehalt von 2.983 Euro brutto erreicht.
„In den ersten Berufsjahren jedoch liegen die grundlegenden Gehälter für PTA nach wie vor viel zu niedrig und werden dem Anspruch dieses Berufes keinesfalls gerecht“, so der BVpta. „20 Prozent mehr Gehalt wären hier zeitgemäß für die Leistung und die Verantwortung einer PTA und letztlich auch, um den Beruf überhaupt wettbewerbsfähig zu halten.“
In anderen Gesundheitsfachberufen, wie beispielsweise bei den Medizinsch-technischen-Assistent:innen (MTA) sei das Gehalt deutlich höher, und zwar schon während der Ausbildung. PTA gehen hingegen leer aus und müssen zum Teil selbst für Kosten aufkommen.
Weil aber für die Berufswahl der Verdienst eine entscheidende Rolle spiele, müssten aus Sicht des BVpta schnell strukturelle Veränderungen her: „Mehr Honorar für die Apotheken – mehr Gehalt für PTA.“
Außerdem kritisiert der BVpta die Orientierung der Gehaltshöhe an der Anzahl an Berufsjahren – das derzeit einzige Kriterium im Tarifvertrag. „Warum nicht parallel dazu weitere Qualifikationsstufen einführen?”, fragt der BVpta. Denn was letztendlich zähle, sei die erbrachte Leistung. Fortbildungen, Verantwortung und Leistung müssen sich lohnen – auch finanziell. Was zudem die Motivation steigere.
„Gleichzeitig würde der PTA-Beruf dadurch einen erheblichen Attraktivitätsschub erleben, denn ein gutes Gehalt ist eine wichtige Form der Wertschätzung, auch wenn in einschlägiger Managementliteratur gerne das Gegenteil behauptet wird.“
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