Die Booster-Kampagne soll hierzulande weiter anziehen, und zwar auch über die Feiertage. Für viele Impflinge, die bereits eine Auffrischimpfung erhalten haben, stellt sich jedoch die Frage, wann sie eigentlich als geboostert gelten und wann der Booster-Schutz greift.
Die Booster-Impfung gehört im Kampf gegen die drohende Omikron-Welle zu den wichtigsten Instrumenten. Denn sie erhöht den nachlassenden Schutz der Grundimmunisierung wieder deutlich, und zwar auf 70 bis 80 Prozent, wie Gesundheitsminister Karl Lauterbach kürzlich erklärte. Für Geboosterte gelten zudem bestimmte Freiheiten. So sind sie beispielsweise bei einer 2G plus-Regelung von der Testpflicht befreit. Darauf haben sich die Gesundheitsminister:innen von Bund und Ländern Mitte Dezember geeinigt. Im Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) heißt es dazu: „Bund und Länder sind sich einig, dass Personen mit erhaltener Auffrischimpfung ab deren vollständiger Wirksamkeit von der Testpflicht im Rahmen der 2G-Plus-Regelung zu befreien sind.“ Bleibt also die Frage, ab welchem Zeitpunkt die „vollständige Wirksamkeit“ gilt und der Booster-Schutz greift.
Nach der Auffrischimpfung erhalten Impflinge zwar direkt ein neues Zertifikat. Doch gelten sie damit unmittelbar nach der Impfung auch wirklich als geboostert? Nach Auffassung der GMK offenbar nicht: „Wer eine Corona-Auffrischungsimpfung erhalten hat, braucht künftig ab der vollständigen Wirksamkeit der Auffrischungsimpfung nach 15 Tagen keinen Test mehr im Rahmen der 2G plus-Regelung“, erklärte der GMK-Vorsitzende, Klaus Holetschek. Die Auffrischimpfung soll somit erst nach 15 Tagen anerkannt werden.
Achtung: Ausnahmen bestätigen die Regel. Je nach Bundesland sind Abweichungen möglich.
Doch was gilt in Sachen Immunschutz? Greift der Booster-Schutz sofort oder wie bei der Grundimmunisierung erst nach einigen Tagen? Das Bundesgesundheitsministerium schreibt dazu auf der Website zusammengegencororna.de, es sei davon auszugehen, dass der Booster-Schutz nach etwa sieben bis zwölf Tagen einsetze. Grundlage seien zwei Studien, die die Wirkung von Auffrischimpfungen untersucht haben.
So haben Forscher:innen aus Israel in verschiedenen Studien verglichen, wie sich der Impfschutz von vollständig geimpften ohne dritte Dosis von dem bei Geboosterten unterscheidet. Die gute Nachricht vorweg: Die Auffrischimpfung hatte einen positiven Effekt. „Im Vergleich zu zwei Dosen des Impfstoffs, die mindestens fünf Monate zuvor verabreicht worden waren, wurde die Wirksamkeit einer dritten Dosis bei der Verhinderung einer COVID-19-bedingten Krankenhauseinweisung auf 93 Prozent, bei der Verhinderung einer schweren Erkrankung auf 92 Prozent und bei der Verhinderung eines COVID-19-bedingten Todesfalls auf 81 Prozent geschätzt, und zwar ab sieben oder mehr Tagen nach der dritten Dosis“, so lautet das Ergebnis einer der beiden Untersuchungen. Eine frühere Studie kam zu dem Ergebnis, dass sich zwölf Tage nach der Auffrischimpfung das Infektionsrisiko um das Elffache und die Gefahr von schweren Verläufen um mehr als das 19-Fache reduzierte. Beide Studien beziehen sich allerdings nur auf den mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer.
Eine endgültige Aussage, ab wann der Booster-Schutz am besten greift, ist den Expert:innen zufolge bisher nicht möglich. Sie gehen insgesamt jedoch von einem ähnlichen Zeitraum wie bei der Grundimmunisierung aus.
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