Durchhalten statt vermeiden: Augen zu und durch bei Stress
Diskussionen rund um das Ausstellen von Impfzertifikaten, Lieferengpässe bei Tests und Impfstoffen und der ganz normale Apothekenwahnsinn – kein Wunder, dass viele Apothekenteams bei all dem Stress zum Jahresende kaum noch wissen, wo ihnen der Kopf steht. Und Stress ist ein gutes Stichwort. Denn der nimmt nicht nur bei Apotheker:innen und PTA stetig zu. Doch wie geht man damit um? Achtung, Spoiler: Für die meisten heißt es einfach durchhalten.
Rund zwei Drittel der Bürger:innen fühlen sich im Alltag zumindest manchmal gestresst. Mehr noch: Inzwischen leidet jede/r Vierte sogar häufig unter Stress. Vor acht Jahren war es nur jede/r Fünfte. Das ist das Ergebnis einer Stressstudie der Techniker Krankenkasse (TK) unter 1.000 Befragten.
Stressfaktor Nummer eins ist dabei – na klar – der Beruf. Dieser führt bei fast jedem/jeder Zweiten dazu, sich gestresst zu fühlen. Schuld daran sind häufig lange, aber auch unregelmäßige Arbeitszeiten, die das Stresslevel in die Höhe treiben. Hinzu kommen zu viele Aufgaben und Termindruck beziehungsweise Hetze im Job. Spannend dabei: Während sich rund vier von zehn Befragten „durch die Arbeit oft abgearbeitet und verbraucht“ fühlen, empfindet fast jede/r Zweite beruflichen Stress als Ansporn.
Doch neben der Arbeit sind auch die eigenen Ansprüche an sich selbst für viele Befragte ein Faktor, der für Stress sorgt (46 Prozent). Weitere Aspekte sind Konflikte mit der/dem Partner:in oder in der Familie, eine ständige Erreichbarkeit sowie zu viel Freizeitstress, die für jeweils rund ein Viertel eine Rolle spielen. Bemerkenswert: Anstatt etwas dagegen zu unternehmen, geben rund sechs von zehn Betroffenen an, dass für sie bei Stress eher das Prinzip „Durchhalten“ gilt.
Und auch Corona macht sich natürlich oftmals bemerkbar. Jede/r Zweite empfindet die Pandemie als zusätzlichen Antriebsfaktor für Stress. Hinzu kommt bei rund einem Drittel der Teilnehmer:innen die Sorge um einen erkrankten Angehörigen – ein Stressfaktor, der vor der Pandemie kaum wahrgenommen wurde.
Und die Folgen? Die zeigen sich sowohl körperlich als auch psychisch. Denn Stress kostet Kraft und sorgt bei einem Großteil der Betroffenen (80 Prozent) für Erschöpfung. Auch Schlafprobleme sowie Kopfschmerzen gehören zu den Symptomen. Ein Drittel der Gestressten klagt außerdem über Niedergeschlagenheit und/oder Depressionen.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, ist Abschalten das A und O. Und das gelingt der Mehrheit am besten beim Ausüben von Hobbys, einem Spaziergang oder der Gartenarbeit. Auch Faulenzen steht für sieben von zehn Befragten hoch im Kurs, um den Alltagsstress hinter sich zu lassen. Das Problem: Fast einem Drittel der Bürger:innen gelingt es nach Feierabend nicht oder kaum, von der Arbeit abzuschalten. Und auch private Treffen, die eigentlich für Abwechslung und Entspannung sorgen sollen, kommen vielfach zu kurz.
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