2021 neigt sich dem Ende. Zeit für einen Rückblick. Was waren die Themen des Jahres und welche Herausforderungen warten auf die Apothekenteams? Das E-Rezept scheidet aus, denn das BMG hat den verpflichtenden Start verschoben. Und so könnte ein anderes Thema zur größten Herausforderung 2022 werden. So viel vorweg: Corona ist es nicht. Die Antwort liefert eine aktuelle aposcope-Befragung.
Das Jahr 2021 war für die Apotheken ein gutes Jahr, sagen 37 Prozent der von aposcope befragten Apotheker:innen und PTA. Ein Drittel der Inhaber:innen stimmt der Aussage zu. Einige Chef:innen sind euphorischer: Für ein Viertel war 2021 ein exzellentes Jahr.
Und wie wird 2022? Was verrät der Blick in die Glaskugel? Mehr als die Hälfte der befragten Kolleg:innen ist der Meinung, dass es der Apotheke, in der sie arbeiten/die ihnen gehört, im neuen Jahr unverändert gehen wird. Zwei von zehn Kolleg:innen sehen eine Verschlechterung.
Müssen Inhaber:innen zwischen Corona, der Einführung des E-Rezeptes und dem Personalmangel als größte Herausforderungen wählen, kommt das E-Rezept auf 45 Prozent, der Personalmangel auf 33 Prozent und Corona weit abgeschlagen auf 6 Prozent. In puncto Personal sehen die Befragten zum Jahresende 2022 auch kein Licht am Ende des Tunnels – mit 73 Prozent glaubt die Mehrheit der Kolleg:innen, dass Ende 2022 die Personalsituation in den Apotheke schlechter als jetzt sein wird.
Das E-Rezept wird nun doch nicht zum 1. Januar 2022 flächendeckend verpflichtend eingeführt. Davon waren in der zweiten Dezemberwoche ohnehin nur knapp ein Drittel der befragten Apotheker:innen und PTA überzeugt. Mehr noch: 83 Prozent der Befragten sagen, dass der Personalmangel eine Existenzbedrohung für ihre Apotheke ist.
Zu den Herausforderungen 2021 gehörten auch Lieferengpässe – 76 Prozent der Befragten geben an, dass die Situation in diesem Jahr so schlimm war wie noch nie. Auch 2022 werden Lieferengpässe ein Thema sein. Vier von zehn Befragten denken, dass die Lage unverändert bleibt, knapp die Hälfte (48 Prozent) geht von einer Verschlechterung aus. Nur 3 Prozent glauben, dass es besser wird.
Hinweis zur Methodik: An der aposcope-Befragung „Jahresrückblick und -ausblick“ nahmen am 14. Dezember 314 Apotheker:innen und PTA teil.
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