Die Sorge vor Omikron wächst. Zwar sind weiterhin viele Details über die neue Variante weiterhin unklar. Fest steht jedoch: Das Boostern ist entscheidend, um die Ausbreitung einzudämmen. Doch Impfstoff scheint derzeit knapp zu werden. Nun hat der neue Gesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach Nachschub besorgt.
Die gute Nachricht zuerst: Die Booster-Kampagne läuft hierzulande auf Hochtouren. Allein gestern konnten 1,5 Millionen Booster-Dosen verabreicht werden. Das Problem: Nach einer Inventur des Bundesgesundheitsministeriums (BMG)zeigte sich: Der Impfstoff wird knapp, vor allem bei Comirnaty. Demnach wären im ersten Quartal 2022 Lieferungen von rund 50 Millionen Dosen zu erwarten gewesen. Benötigt würden jedoch 50 Millionen Booster-Dosen plus rund 20 Millionen Dosen für Erst- und Zweitimpfungen. Die Nachfrage dürfte demnach höher liegen als das Angebot. Mehr noch: Selbst wenn die angepeilten 50 Millionen Dosen im ersten Quartal 2022 geliefert werden würden, würde dies die Booster-Kampagne deutlich verlangsamen. Denn diese wäre somit erst Ende März 2022 abgeschlossen.
Dem Gesundheitsminister geht dies zu langsam. Daher hat er für Impfstoff-Nachschub gesorgt. Man habe sich in Gesprächen mit dem Hersteller Moderna darauf einigen können, im ersten Quartal eine Lieferung von 35 Millionen Dosen vorzuziehen, so der Minister. Darüber hinaus befindet sich der Minister nach eigenen Angaben weiterhin in Gesprächen mit anderen Ländern, um womöglich Impfstoffe aus deren Kontingent zu erhalten. „Ich möchte, dass mehr Impfstoff da ist, als abgerufen wird, damit wir jederzeit in der Lage sind, den Bedarf zu decken“, erklärte der Minister.
Denn die Booster-Impfungen hätten Lauterbach zufolge eine entscheidenden Stellenwert im Kampf gegen Omikron. So würden Daten aus Großbritannien zeigen, dass der Impfschutz gegen Omikron nach zwei Dosen schon nach wenigen Monaten auf 25 Prozent absinke. Mit einer Booster-Dosis könnte der Schutz jedoch wieder deutlich erhöht werden. „Die Booster-Impfung und eventuell eine vierte Impfung sind das Entscheidende im Kampf gegen Omikron“, so Lauterbach. Auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler bestätigte dies. Er mahnte außerdem: „Weihnachten darf kein ,Kickstart’ für Omikron werden.“
In puncto Knappheit betonte der Minister, dass diese „lediglich“ den Impfstoff, nicht aber das Zubehör betreffe. Auch hier werde durch das BMG regelmäßig der Bestand überprüft.
In Bezug auf eine allgemeine Impfpflicht äußerte sich Lauterbach wie folgt: „Wenn es eine allgemeine Impfpflicht gibt, muss auch der Impfstoff da sein.“ Dafür wolle er sorgen.
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