Zugegeben, inzwischen findet sich bei den meisten von uns in nahezu jeder Jacke oder Tasche mindestens eine Maske. Denn ohne sie geht weiterhin nichts. An FFP2-Masken führt dabei vielerorts kein Weg vorbei. Der Haken: Sie bieten zwar einen hohen Schutz, machen aber das Atmen mitunter schwer. Doch welchen Einfluss hat dies auf die geistigen Fähigkeiten? Das haben Forscher:innen der Technischen Universität (TU) Berlin untersucht.
Dass FFP2-Masken einen zuverlässigen Schutz vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 bieten, konnte kürzlich einmal mehr gezeigt werden – zumindest, wenn sie richtig sitzen. Wäre da nur nicht das Problem mit dem Atemwiderstand. Denn durch ihre hohe Filterleistung wird das Einatmen deutlich erschwert. Nach einer Weile Tragen können sich also bei einigen Träger:innen mitunter Müdigkeit, Kopfschmerzen und Co. breitmachen. Für einen langen Tag im HV klingt das nicht gerade vielversprechend. Die gute Nachricht: Schwerwiegende körperliche Folgen haben die Schutzmasken offenbar nicht. Doch wie steht es mit der geistigen Leistungsfähigkeit beim Tragen von FFP2-Masken? Die Antwort liefern Forscher:innen der TU Berlin in einer kleinen Studie: Es lassen sich keine negativen Auswirkungen erkennen.
Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler:innen die teilnehmenden Proband:innen nach eigenen Worten „unter Stress gesetzt“. Sie mussten unter anderem verschiedene Kopfrechenaufgaben auf dem Smartphone lösen, und zwar unter Zeitdruck. „Wir hatten zusätzlich im Hintergrund ein Programm laufen, das aus den bisher gelösten Aufgaben abgeschätzt hat, wieviel Zeit wohl diese Testperson für die nächste Aufgabe braucht“, heißt es von der TU Dies wurde den Teilnehmer:innen während der Arbeit in Form eines ablaufenden Balkens angezeigt, wodurch sie zusätzlich an ihre Leistungsgrenze gebracht werden sollten. Während der Untersuchung trugen die Proband:innen in einer Runde eine FFP2-Maske, in der anderen dagegen nicht. Beim Vergleich der Ergebnisse zeigte sich kein Unterschied – die Rechenfähigkeit wurde demnach nicht beeinträchtigt. Und auch körperliche Faktoren wie Herzfrequenz und Sauerstoffsättigung des Blutes blieben stabil.
In der nächsten Phase der Studie, dem Ausfüllen eines Fragebogens, der von der NASA zur Abfrage von mentalen Belastungen für Astronaut:innen verwendet wird, gab es kaum Abweichungen im Hinblick auf das Masketragen.
Der Haken: Die Untersuchung erstreckte sich nicht auf einen kompletten Arbeitstag, sondern lediglich auf deutlich kürzere Zeitfenster, sodass eine Verallgemeinerung nur schwer möglich ist. Den Autor:innen zufolge würde jedoch bereits Zeiträume von rund fünf Minuten ausreichen, um Besonderheiten in der Reaktion festzustellen. Hinzu kommt, dass sich auch wenn rein objektiv keine Abweichungen zu verzeichnen sind, subjektive Empfindungen unterscheiden können.
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