„Über Geld spricht man nicht“ – so lautet zumindest bei vielen von uns die Devise. Möchtest du aber am Ende des Monats künftig etwas mehr davon im Portemonnaie haben, lässt sich ein Gehaltsgespräch kaum vermeiden. Schließlich ist das PTA-Gehalt immer Verhandlungssache, oder? Der große PTA-Gehaltsreport 2021 von PTA IN LOVE – powered by Adexa – liefert die Antwort.
Wunsch und Wirklichkeit liegen oftmals weit auseinander, vor allem, wenn es um das PTA-Gehalt geht. Kein Wunder, immerhin verdienen die Kolleg:innen im Schnitt etwa 1.500 Euro netto im Monat (1.800 Euro netto bei mindestens 38 Wochenstunden, 1.450 Euro netto bei rund 30 Wochenstunden). Gewünscht wären jedoch rund 500 Euro mehr. Das Problem: Wie kommen PTA zu einem höheren Verdienst? Ist das PTA-Gehalt überhaupt Verhandlungssache?
Die klare Antwort direkt vorweg: Ja. Bei knapp sechs von zehn befragten PTA wird das Gehalt individuell ausgehandelt. Etwa zwei Drittel werden zudem übertariflich bezahlt. Um an mehr Geld zu kommen, führt am Gehaltsgespräch kein Weg vorbei. Und dafür braucht es meist Eigeninitiative.
Immerhin: Mehr als jede/r zweite befragte PTA hatte in der aktuellen Anstellung bereits mindestens ein Gehaltsgespräch. Oft wurden diese von den Kolleg:innen selbst aktiv eingefordert (37 Prozent). Und was ist mit dem Rest? Warum gab es für einige Kolleg:innen bisher keine Gehaltsverhandlung? Die Antwort: wenig Aussicht auf Erfolg. So geben 44 Prozent der Befragungsteilnehmer:innen ohne Gehaltsgespräch an, dass sie ohnehin nicht damit rechnen, mehr Geld zu bekommen. Jede/r Dritte denkt außerdem, dass das PTA-Gehalt keine Verhandlungssache ist und fast jede/r Fünfte ist sogar der Meinung, dass der/die Arbeitgeber:in auf ihn/sie zukommen sollte.
Kein Wunder, dass knapp ein Viertel der Befragten bisher auch noch keine individuell ausgehandelte Gehaltserhöhung verzeichnen kann. Dagegen wurde bei einem Drittel der Kolleg:innen der Mut belohnt, sodass sie sich mindestens einmal über mehr Geld im Portemonnaie freuen durften.
Ob und wann es mehr Geld gibt, entscheidet sich bei knapp sechs von zehn befragten PTA (56 Prozent) anhand der Leistungen. Eine ähnlich große Bedeutung hat die Berufserfahrung (52 Prozent), gefolgt von der Übernahme von Verantwortlichkeitsbereichen in der Apotheke (45 Prozent) und der Betriebszugehörigkeit (40 Prozent). Zusatzqualifikationen spielen dagegen nur laut rund jeder/jedem vierten PTA (28 Prozent) eine Rolle. Und hier gehen Wunsch und Wirklichkeit wieder einmal auseinander.
So würde sich bei den genannten Kriterien ein deutlich größerer Teil der Befragten wünschen, dass diese stärker berücksichtigt werden. Jeweils mehr als jede/r Zweite sieht Flexibilität und Zusatzqualifikationen als wichtige Gehaltskriterien, obwohl diese in der Realität eine untergeordnete Rolle spielen. Interessant dabei: Nicht einmal die Hälfte der Befragungsteilnehmer:innen verfügt über eine Zusatzqualifikation.
Die gute Nachricht zum Schluss: Gehaltskürzungen musste bisher fast keine/r der Befragten hinnehmen (nur 8 Prozent) und auch verspätete Zahlungen sind eher die Ausnahme (nur 15 Prozent).
Zur Methodik: Für den großen PTA-Gehaltsreport 2021 wurden vom 12. bis 23. November 2021 3.528 verifizierte PTA aus der PTA IN LOVE-Community befragt. Die Entwicklung und Durchführung der Befragung erfolgte mit Unterstützung des aposcope-Teams.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
BisoASS: ASS und Bisoprolol als Single Pill
Mit BisoASS bringt Apontis Pharma Acetylsalicylsäure und Bisoprolol als Single Pill auf den Markt. Die Fixkombi kommt in zwei verschiedenen …
Ab 2025: KadeFlora Milchsäurebakterien als Vaginalkapseln
Falsche Hygiene, Stress, Infektionen, Hormonschwankungen oder Arzneimittel: Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ist …
E-T-Rezept ab Januar?
Arzneimittel mit den Wirkstoffen Lenalidomid, Pomalidomid oder Thalidomid dürfen nur auf einem speziellen Formular – dem T-Rezept – verordnet werden. …