Neben regelmäßigen Tests gehört das Masketragen auch für Kinder (wieder) längst zum Alltag, zum Beispiel in der der Schule. Doch wie gut sind FFP2-ähnliche Kindermasken überhaupt? Ein neuer Test liefert die Antwort. Achtung, Spoiler: „Umhauen“ kann keine Maske.
FFP2- oder doch lieber OP-Maske? Seit Monaten kommt diese Frage immer wieder auf. Zwar können beide Modelle bei korrektem Sitz das Ansteckungsrisiko senken, wie Forscher:innen nun herausfanden, allerdings haben filtrierende Halbmasken in Sachen Schutzwirkung dennoch die Nase vorn. Der Haken: Das Tragen wird aufgrund des hohen Atemwiderstands oftmals zur Herausforderung, vor allem für Kinder. Wie gut sich Kindermasken mit FFP2-ähnlichem Schutz für die Kleinen eignen, hat Stiftung Warentest anhand von 16 Produkten untersucht. Entscheidend war neben der Filterleistung vor allem, welchen Atemkomfort die Masken für Kinder bieten und inwiefern sie sich ihrer Kopfgröße anpassen. Das Ergebnis kurz zusammengefasst: Keine der geprüften Kindermasken konnte die Tester:innen vollständig überzeugen. „FFP2-Atemschutz für Kinder: Keine ist tragbar“, lautet das Urteil. Aber der Reihe nach.
Zur Erinnerung: Die betroffenen Masken dürfen nicht als FFP2-Masken angeboten werden, denn diese zählen zur persönlichen Schutzausrüstung, die im Rahmen des Arbeitsschutzes zum Einsatz kommt – was Kinder ausschließt. Im Mai erhielt zwar die erste Kindermaske vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Sonderzulassung als Medizinprodukt der Klasse 1, darf jedoch trotzdem nicht als FFP2-Maske verkauft werden.
Zu den 16 Masken im Test gehören 15, die den Expert:innen zufolge speziell für Kinder gekennzeichnet sind und einen FFP2-ähnlichen Schutz bieten sollen. Diese erhalten allesamt die Bewertung „wenig geeignet“. Denn sie fallen vor allem in Sachen Atemkomfort für Kinder durch. „Diese Masken bieten nur geringen Atemkomfort – für Kinder wenig geeignet, für uns ein K.o.-Kriterium. Die Prüfungen zu Filterwirkung, Passform und Schadstoffen haben wir daher gar nicht erst durchgeführt“, erklären die Expert:innen. Mehr noch: Einige der Masken sind den Expert:innen zufolge nicht einmal für Erwachsene die richtige Wahl. Der Grund: „Der Atemwiderstand lag bei ihnen im Bereich von Erwachsenmasken. Viele von ihnen hielten nicht einmal die Grenzwerte dafür ein, wären also nicht einmal für Erwachsene akzeptabel“, betont Warentest.
Daneben wurde überprüft, inwieweit der Testsieger – eine FFP2-Maske von 3M – aus einem früheren Maskentest für Erwachsene auch für Kinder infrage kommt, denn sie konnte zuvor mit ihrem vergleichsweise geringen Atemwiderstand punkten. Allerdings wirbt der Hersteller selbst gar nicht damit, dass die Maske auch für Kinder geeignet sei. Dennoch bekommt sie im Kindermasken-Test das Urteil „geeignet“ und überzeugt vor allem in Sachen Passform sowie mit der hohen Filterwirkung, allerdings nicht für eine dauerhafte Anwendung. „Von allen geprüften Modellen bietet nur die Erwachsenenmaske von 3M einen Atemkomfort, der für Kinder okay ist, wenn sie die Maske nur kurzzeitig tragen“, heißt es von den Expert:innen. Demnach eigne sich die Maske beispielsweise für kurze Fahrten in überfüllten Bussen oder Bahnen.
Das Fazit der Tester:innen: Besonders für den Dauereinsatz in der Schule sollten Kinder eher auf OP-Masken zurückgreifen. „Sie bieten zwar nur wenig Selbstschutz, schützen aber andere und schaden den kleinen Trägerinnen und Trägern nicht.“
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