In den nächsten Wochen soll hierzulande geboostert werden, was das Zeug hält. Denn eine Auffrischung des Impfschutzes gilt laut Expert:innen nach rund sechs Monaten als essentiell. In puncto Zertifikate können dabei jedoch Hürden auftreten, darunter ein falscher Impfstatus nach der Booster-Impfung.
Zugegeben, die vierte Welle dürfte sich wohl kaum noch aufhalten lassen, sind sich Expert:innen sicher. Auch die Apothekenteams sind der Meinung, dass die kürzlich beschlossenen Corona-Impfungen in Apotheken zu spät kommen, wie eine aposcope zuletzt zeigen konnte. Dennoch gilt es, die Pandemie so gut wie möglich einzudämmen und weitere Wellen zu verhindern. Und dabei ist und bleibt Impfen der Schlüssel.
30 Millionen Dosen sollen nach den Plänen der neuen Bundesregierung bis Weihnachten verimpft werden. Vor allem die Auffrischimpfungen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Wer bereits eine Booster-Impfung ergattern konnte, erhält dafür auch einen neuen Impfnachweis. Hierbei kommt es jedoch zu Problemen, beispielsweise beim korrekten Ausstellen. Doch damit nicht genug: Einige Geboosterte, die ihre Auffrischimpfung in die zugehörigen Apps hochladen, bekommen nach der Booster-Impfung plötzlich einen falschen Impfstatus angezeigt – sie müssen laut App erst einmal 14 Tage warten, bis ihr vollständiger Impfschutz gilt.
Aber der Reihe nach. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) informiert, besteht nach der Auffrischimpfung direkt ein Impfschutz. Immerhin bestand dieser auch zuvor und wurde nur „geboostert“. Der Haken: In einigen Fällen werde dies jedoch laut RKI in der App nicht angezeigt. Dazu kommt es, wenn die Auffrischimpfung nicht, wie bei vielen Impflingen, die dritte Dosis, sondern (erst) die zweite Dosis bildet und im neuen Zertifikat somit 2/2 statt 2/2-Booster vermerkt ist, beispielsweise bei Janssen-Geimpften oder Genesenen.
„Hier kann die App nicht erkennen, ob es sich um die zweite Impfung der Grundimmunisierung oder um eine Auffrischungsimpfung handelt und zeigt deshalb eine zweiwöchige Wartezeit an“, informiert das RKI. Es wird also davon ausgegangen, dass vor der Auffrischung noch kein vollständiger Impfschutz bestand, sondern lediglich eine Erstimpfung erfolgt ist und die Auffrisch-Dosis somit die Zweitimpfung darstellt. Und nach dieser müssen bekanntlich zwei Wochen vergehen, um als vollständig geimpft zu gelten.
Betroffene Impflinge bekommen somit nach der Booster-Impfung einen falschen Impfstatus angezeigt beziehungsweise haben laut App erst zwei Wochen später einen vollständigen Schutz. Das RKI rät in diesen Fällen dazu, einfach weiterhin das vorherige Zertifikat über den Impfstatus vorzulegen und nach dem Ablauf der zwei Wochen auf das Booster-Zertifikat zu wechseln.
Tipp: Wird trotz Impfung 3/3 das Booster-Zertifikat nicht korrekt erkannt oder zeigt die App einen unvollständigen Impfschutz, sei der Nachweis laut RKI falsch ausgestellt worden. In diesen Fällen ist ein neuer Nachweis notwendig.
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