Keine Shoppingtour ohne digitalen Impfnachweis – heißt es seit Samstag in Berlin. Denn seit dem Wochenende gelten in der Hauptstadt strengere Corona-Regeln. Zutritt zu den meisten Geschäften haben nur noch Personen, die den Status geimpft oder genesen digital nachweisen können. Weil einige Shopping-Fans von der Vorgabe „überrascht“ wurden, bildeten sich vor den Apotheken zum Teil lange Schlangen.
Auch wenn der große Ansturm am ersten Adventswochenende auf den Einzelhandel ausblieb, hatten die Apotheken alle Hände voll zu tun, denn digitalisierte Impfnachweise waren am Samstag heiß begehrt. „Wir haben gefühlt mehr Impfpässe digitalisiert, als Kund:innen beraten“, erzählt eine PTA aus einer Berliner Center-Apotheke. Unter den vorgelegten Impfpässen waren auch mögliche Fälschungen. Die Kund:innen wurden von den umliegenden Geschäften in die Apotheken geschickt, um sich die gelben Impfpässe digitalisieren zu lassen. „Einige Kund:innen waren überrascht und wussten von der Vorgabe nichts.“ Dabei hatte der Berliner Senat schon Ende September die Pflicht zum digitalen Impfnachweis beschlossen.
„Wir haben auch viele Booster-Impfungen digitalisiert. Zum Teil kamen die Personen direkt aus den Impfzentren zu uns und hatten schon lange Wartezeiten auf sich genommen. Wer sich im Impfzentrum Tegel boostern ließ, musste zum Teil drei bis vier Stunden warten; auch mit Termin und ohne QR-Code nach Hause gehen. Die Ausgabe war geschlossen, berichteten die Impflinge.“
In der Hauptstadt gelten seit Samstag strengere Corona-Regeln. Zu den meisten Geschäften haben nur noch Genesene und Geimpfte Zugang – ein tagesaktueller negativer Corona-Test genügt nicht mehr. Ausgenommen sind unter anderem Supermärkte und Drogerien. In Kultureinrichtungen gilt nicht nur 2G, sondern auch eine zusätzliche Maskenpflicht. Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, verzeichnete der Einzelhandel zum Auftakt des Adventsgeschäfts deutliche Rückgänge, sowohl bei Besucher:innen als auch bei den Umsätzen. Warenhäuser, Shopping-Center und Geschäfte hätten Einbußen zwischen 15 und 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet, so Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, am Sonntag.
Aus Sicht von Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) reichen die bisherigen Maßnahmen nicht aus: Sie sprach sich für einen erneuten Lockdown aus. „Ich fordere den Bund auf, eine Bundesnotbremse einzusetzen“, so die geschäftsführende Senatorin am Samstag gegenüber der „Berliner Morgenpost“.
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