Nachfrage übersteigt Angebot: In den Apotheken werden Corona-Schnelltests knapp. Das ist das Ergebnis einer aktuellen aposcope-Befragung unter Apotheker:innen und Kolleg:innen. Stand jetzt ist bereits jede sechste Apotheke ausverkauft und es ist kein Nachschub in Sicht.
Corona-Schnelltests werden nicht nur knapp, sondern mit der gestiegenen Nachfrage steigt auch der Preis. Kostete ein Selbsttest vor einigen Wochen noch weniger als einen Euro, liegt der Preis inzwischen bei mehr als dem Doppelten. Wohl dem, der noch Ware hat, denn einige Apotheken können die Nachfrage derzeit nicht bedienen.
„Die aktuell stark steigenden Infektionszahlen führen auch zu einer erhöhten Nachfrage der Schnelltests in den Apotheken“, berichtet Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein. Auch die Zulieferer für die Apotheken könnten nicht mehr alle Bestellungen bedienen. „Wir haben deshalb mit Engpässen bei Tests für Laien und bei professionellen Tests für unsere Teststellen zu kämpfen. Das führt auch zu steigenden Preisen.“
Das bestätigen auch die befragten Kolleg:innen – etwa sieben von zehn Befragungsteilnehmer:innen berichten, dass deutlich mehr Corona-Schnelltests verkauft werden als gewöhnlich. Etwa 14 Prozent geben an, dass sich die Nachfrage kaum oder gar nicht verändert habe. Etwa jede/r sechste Kolleg:in teilt mit, ausverkauft zu sein und auch keine Ware mehr zu bekommen.
Auch der DAV bestätigt, dass es in Apotheken regional zu Engpässen komme. „In einigen Regionen gibt es derzeit Lieferengpässe für Schnelltests, andere Regionen haben noch keine Probleme“, teilte eine Sprecherin der Deutschen Presseagentur mit. In welchen Regionen die Tests genau knapp seien, konnte die DAV-Sprecherin nicht sagen. „Wenn in einer Apotheke die Tests ausgegangen sind, wird sich die Leiterin oder der Leiter der Apotheke um schnellstmöglichen Nachschub bemühen. Deshalb kann sich die Verfügbarkeit in den Apotheken täglich ändern“, betonte sie.
Hinweis zur Methodik: Für die aposcope-Befragung wurden am 23. November 2021 insgesamt 312 verifizierte Apothekenmitarbeiter:innen, darunter 155 PTA, online befragt.
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