Die Impfuhr tickt: Derzeit sind etwa 68 Prozent der Gesamtbevölkerung (56 Millionen Menschen) vollständig gegen Corona geimpft (Stand 18.November). Das bedeutet im Umkehrschluss, dass etwa 20 Millionen Menschen noch nicht gegen SARS-CoV-2 geimpft sind. Dabei steht inzwischen ausreichend Impfstoff zur Verfügung und auch das Impfangebot soll ausgeweitet und so ein niedrigschwelliger Zugang zur Schutzimpfung erreicht werden. Doch wie eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) zeigt, wollen sich Ungeimpfte nicht überzeugen lassen.
In einer bundesweiten Online-Umfrage wurden zwischen Ende September und Mitte Oktober rund 3.000 bislang ungeimpfte Personen nach ihren Motiven befragt, sich nicht gegen Corona impfen zu lassen. Und das sind die Gründe:
- Impfstoffe sind nicht ausreichend erprobt: 34 Prozent
- Angst vor Nebenwirkungen: 18 Prozent
- Wunsch, nach eigenem Ermessen zu handeln, Widerstand gegen Erpressung/Impfzwang: 16 Prozent
- Zweifel an der Sicherheit/Ungefährlichkeit der verfügbaren Impfstoffe: 15 Prozent
- Angst vor Impfschäden und Langzeitfolgen: 15 Prozent
- Zweifel an der Wirksamkeit der Impfung/der verfügbaren Impfstoffe: 12 Prozent
So viel zu den Gründen, wie aber sieht es mit der Impfbereitschaft aus? Würden sich die Befragten in den nächsten zwei Monaten impfen lassen? „Auf keinen Fall“, sagen zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten, 23 Prozent tendieren zu „eher nein“ und nur 2 Prozent der Befragten wollen sich „auf jeden Fall“ impfen lassen. Die restlichen 10 Prozent sind unentschlossen oder halten eine spätere Impfung „eher“ für möglich.
Und das, obwohl die Intensivstationen schon längst am Limit sind. Aber auch das kann die Ungeimpften nicht umstimmen – 89 Prozent der Befragten geben an, es habe keinerlei Einfluss auf die eigene Impfbereitschaft, wenn die Intensivstationen erneut an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Nur 5 Prozent sind der Meinung, dass dieser Fakt die eigene Bereitschaft zu einer Impfung erhöhen werde.
Auch die 2G- und 3G-Regeln sind keine Gründe für Ungeimpfte, ihre Meinung zu ändern. Im Gegenteil. Zwischen 20 und 30 Prozent der Nichtgeimpften geben an, dass ihre Impfbereitschaft sogar abnehmen würde, wenn Ungeimpfte auf eine noch stärkere gesellschaftliche Ablehnung stoßen würden (29 Prozent), wenn statt der 3G-Regel überall im Freizeitbereich die 2G-Regel eingeführt würde (27 Prozent) und wenn eine 3G-Pflicht am Arbeitsplatz eingeführt würde (21 Prozent). Auch die bereits beschlossenen Maßnahmen, dass Ungeimpfte bei angeordneter Quarantäne keine Lohnfortzahlung oder Entschädigung mehr erhalten (24 Prozent) führte bei jeweils rund einem Viertel der Nichtgeimpften zu einem weiteren Absinken der Impfbereitschaft.
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