Husten ist zwar ein Schutzreflex, aber unter Umständen können wir gut und gerne auf ihn verzichten. Beispielsweise in der Nacht, wenn trockener Husten für Schlaflosigkeit sorgt. Wer durchschlafen will, setzt auf Antitussiva wie Dextromethorphan. Aber Vorsicht, Thymian sollte nicht zeitgleich angewendet werden.
Zu Beginn eines Infekts – in den ersten drei Tagen – ist der Husten meist trocken, von Schleim keine Spur – aber der Husten ist da. Warum? Weil Erkältungsviren über das respiratorische Epithel in den Organismus gelangt sind und die obere Schicht der Bronchialschleimhaut geschädigt haben. Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Die Schleimhaut hat kleine Risse. Diese nutzen die Erreger, um in tiefergelegene Zellen zu gelangen und sich dort zu vermehren. Außerdem liegen die Hustenrezeptoren frei und es genügen schon kleinste Reize, die über Nervenbahnen in das Hustenzentrum geleitet werden und uns zum Husten bringen. Dabei ist der Husten keine Erlösung, sondern eher eine Last, denn die Schmerzen hinter dem Brustbein und im Rachen werden meist schlimmer.
In dieser Phase des Hustens sollen Antitussiva Linderung verschaffen. Bevorzugt werden die Präparate zur Nacht angewendet – ein Beispiel ist Dextromethorphan.
Dextromethorphan ist als Saft, Lutschpastille oder Kapsel im Handel. Der Arzneistoff wird zur symptomatischen Behandlung von Reizhusten – also unproduktivem/trockenem Husten – eingesetzt. Dextromethorphan wird schnell vom Körper aufgenommen und erreicht innerhalb von zwei Stunden maximale Plasmaspiegel. Die Wirkung tritt schon nach 15 bis 30 Minuten ein und dauert etwa drei bis sechs Stunden an. Dextromethorphan zählt zu den zentral-wirksamen Hustenstillern, denn der Wirkstoff greift im Hustenzentrum des Stammhirns an.
Achtung: Dextromethorphan wird auch als Rauschmittel missbraucht. In einer Dosis von 100 mg kann die Substanz Halluzinationen und Euphorie auslösen. Ursache ist eine psychotrope Wirkung, denn Dextromethorphan hemmt die Serotoninwiederaufnahme.
Im Rahmen der Selbstmedikation sollte Dextromethorphan maximal drei bis fünf Tage angewendet werden. Nicht geeignet ist der Wirkstoff für Patient:innen mit Asthma bronchiale, chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung, Pneumonie oder in der Stillzeit.
Jetzt zum Problem: Werden hustenreizstillende und schleimlösende Arzneimittel wie beispielsweise Thymian in Kombination angewendet, kann es zu einem Sekretstau kommen. Darum wird die Kombi nicht empfohlen, es sei denn, es wird ein zeitlicher Abstand eingehalten. Sprich: Der Hustenstiller zur Nacht angewendet und der Hustenlöser am Tag.
Außerdem sollte Dextromethorphan nicht in Kombination mit Fluoxetin oder Terbinafin angewendet werden. Warum, erfährst du hier!
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