Schnelle und flexible Versorgung mit Apothekenprodukten, ohne dabei auf die Fachkompetenz der Apothekenteams zu verzichten: Das ist das Konzept des Lieferdienstes MAYD. Dabei bekommen Patient:innen ihre Medikamante innerhalb von 30 Minuten nach Hause geliefert, und zwar direkt aus der Apotheke ihres Vertrauens. Kurz gesagt: Eine Win-win-Situation für Kund:innen und Apotheken.
Die Idee zu „Meds at Your Doorstep“, wie die Langfassung von MAYD lautet, kam den beiden Gründern Hanno Heintzenberg und Lukas Pieczonka zum einen aus der persönlichen Erfahrung mit chronischen Krankheiten. Zum anderen wollten die beiden Freunde „platt gesagt, etwas Sinnvolles tun“, hinter dem wir auch noch in einigen Jahren stehen. Und was ist sinnvoller, als es kranken Menschen zu ermöglichen, ihre Medikamente schnell und unkompliziert nach Hause zu erhalten? Gesagt, getan. Insgesamt 100 Partner-Apotheken konnten bereits für den Service gewonnen werden.
Das Besondere dabei: Die Apotheken vor Ort verkaufen ihre Medikamente wie gewohnt selbst, nur eben online. MAYD übernimmt die Vermittlung und Lieferung der Bestellung, fungiert also quasi als Logistiker. „Nicht umsonst dürfen hierzulande Arzneimittel nur durch Apotheken verkauft werden, deren Personal auch dafür geschult ist“, erklärt Heintzenberg. Kein Wunder, dass es den Gründern bei der Auswahl der Partner-Apotheken vor allem auf eines ankam: eine ausgeprägte Beratungskompetenz, die auch von Kund:innen wertgeschätzt wird. Denn diese steht bei MAYD an erster Stelle. „Ein weiterer wichtiger Faktor sind neben einer breiten Produktpalette natürlich möglichst weite Öffnungszeiten“, erklärt Heintzenberg. Denn die Lieferung der Produkte erfolgt täglich zwischen acht und 24 Uhr.
Und auch das Thema Datenschutz spielt eine entscheidende Rolle. Darum werden die Kundendaten streng getrennt voneinander verarbeitet: Nutzer:innen legen in der App lediglich ein Kundenkonto mit Name, Telefonnummer und E-Mail-Adresse an. Zur Bestätigung gibt es noch einen Sicherheitscode per SMS. Vor dem Absenden der Bestellung muss zudem eine Lieferadresse angegeben werden, damit die Fahrer:innen diese auch ausliefern können.
Dagegen wird die Bestellung selbst ausschließlich und auf direktem Weg an die Apotheke gesendet, MAYD hat keinen Zugriff auf die Bestellinformationen und niemand vom Team sieht, was konkret von der/dem Kund:in bestellt wurde. Auch bei der Abholung wissen die Kuriere nicht, was genau sie da eigentlich ausliefern. „Die Lieferung erfolgt in hochwertig versiegelten Paketen, für die wir unseren Partner-Apotheken extra spezielle Siegel zur Verfügung stellen.“ Folglich kann niemand außer dem/der Kund:in selbst sehen, was drinsteckt. Schließlich handelt es sich bei der Arzneimittelversorgung um einen sensiblen Bereich, der auch besonders geschützt werden sollte. „Offene Tüten, bei denen jeder sehen kann, welche Produkte enthalten sind, sind für uns ein No-Go“, so Heinztenberg.
Aktuell umfasst das Sortiment rund 2.000 Produkte, die ausschließlich rezeptfrei sind. Rezeptpflichtige Medikamente sollen aber mit dem Start des E-Rezepts ebenfalls zum Lieferservice gehören. Ist ein Produkt einmal in der gewählten Apotheke nicht verfügbar, wird über eine andere Partner-Apotheke geliefert – vorausgesetzt, der/die Kund:in ist damit einverstanden. Denn anders als bei anderen Anbietern ermöglicht MAYD Nutzer:innen eine Auswahl, welche Apotheke sie beliefern soll. „Bei Eingabe der Postleitzahl liefert die App natürlich Vorschläge von Apotheken in der Nähe, diese müssen aber nicht angenommen werden“, erklärt Heintzenberg. Der Grund: Die Kund:innen sollen sich mit ihrer Auswahl wohlfühlen. Denn bei Fragen oder Unsicherheiten übernimmt die ausgewählte Partner-Apotheke auch die kostenlose Beratung am Telefon. In Kürze soll die App außerdem eine Chat-Funktion erhalten, um bei Bedarf auch heikle Themen anonym besprechen zu können.
Hinter dem Service steht aktuell ein Team von 60 Mitarbeiter:innen. Hinzu kommen rund 100 Fahrer:innen. Bisher liefert MAYD ausschließlich in Berlin, noch im November sollen München und Hamburg hinzukommen, und zwar mit einem ähnlichen Angebot wie in der Hauptstadt, was Produkte, Öffnungs- und Lieferzeiten angeht. Weitere Städte sind für Anfang 2022 geplant. Dabei sollen nicht nur Großstädte eingebunden werden, sondern auch kleinere Städte. „Die Grenze liegt bei +/- 100.000 Einwohner:innen.“
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