Gewürze machen nicht nur jedes Gericht aromatischer, sondern können auch eine gesundheitsfördernde Wirkung auf Körper und Geist haben. Welche sieben Würzstoffe ganz besonders gesund sind, erfährst du hier.
Klein, aber oho: Gewürze und Kräuter sind nicht nur unglaublich vielfältig, sondern manche von ihnen sind auch wahre Schatzgruben an Antioxidantien und anderen gesunden Substanzen. Folgende sieben Gewürze sollten in deiner Küche nicht fehlen, wenn du deinem Körper etwas Gutes tun möchtest:
Platz 1: Zimt
Zimt verleiht mit seinem unvergleichlichen Geschmack vielen Gebäcksorten eine besondere Note – besonders zur Weihnachtszeit. Das Gewürz wirkt unter anderem aufgrund des enthaltenen ätherischen Öls Eugenol antibakteriell. Zimt fördert außerdem den Appetit und regt den Darm an – so werden beispielsweise Verdauungsprobleme gemindert. Des Weiteren soll das Gewürz dazu imstande sein, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und Bluthochdruck und den Cholesterinspiegel zu senken. Und auch bei der Alzheimer-Vorbeugung könnte sich das Wundergewürz als nützlich erweisen: Studien ergaben, dass der Geruch von Zimt die menschliche Gehirn- und Gedächtnisleistung steigert. Vorsicht ist allerdings geboten bei übermäßigem Verzehr: Der in Cassia-Zimt enthaltenen Aromastoff Cumarin kann in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein – das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) empfiehlt deshalb eine Einnahme von höchstens zwei Gramm pro Tag. Ceylon-Zimt hingegen ist ungefährlich.
Platz 2: Kurkuma
Kurkuma gilt als Superfood und Jungbrunnen unter den Gewürzen – denn die in ihm enthaltenen Antioxidantien begünstigen die Zellerneuerung und wirken vorbeugend gegen Altersfältchen. Die ätherischen Öle im Gewürz lindern zudem Magen- und Verdauungsbeschwerden und das Polyphenol Curcumin verleiht dem Gewürz entzündungshemmende Eigenschaften. Aus diesem Grund wird das Gewürz zum Beispiel bei der Behandlung der Symptome von Arthritis eingesetzt. Neue Erkenntnisse deuten außerdem darauf hin, dass Kurkuma die Entstehung von Krebs hemmen und sein Fortschreiten verlangsamen könnte. Tipp: Nimm Kurkuma am besten in Kombination mit schwarzem Pfeffer zu dir, denn das darin enthaltene Piperidin erhöht die Aufnahme der Wirkstoffe des Kurkumas im Darm.
Platz 3: Rosmarin
Rosmarin unterstützt das Immunsystem und wirkt krampflösend sowie verdauungsfördernd – außerdem regt er die Durchblutung an und kann somit die Gehirnfunktion verbessern, indem das Blut besser zum Gehirn fließt. Seine heilenden Eigenschaften beruhen vor allem auf den ätherischen Öle (1,8-Cineol, Campher, Terpineol und α-Pinen) sowie den Gerbstoffe (u. A. Rosmarinsäure), Diterpenphenolen (wie Rosmanol) und Flavonoiden, die in ihm stecken. Rosmarin kommt als effektives Hausmittel gegen Beschwerden wie Rheuma und Migräne zum Einsatz, und mit seiner antiallergischen Wirkung kann das Gewürz sogar zu einem gewissen Grad allergische Reaktionen mindern. Frische Blätter sind übrigens besonders wertvoll – sie enthalten mehr Wirkstoffe als die getrockneten Kräuter. Und auch für Haut und Haare gilt die Heilpflanze als Wundermittel: Rosmarinöl soll gegen Haarausfall und fettiges, schuppiges Haar wirken und hilft bei unreiner Haut, indem es den natürlichen pH-Wert der Haut wieder herstellt.
Platz 4: Nelken
Gewürznelken sind nicht nur die Geheimzutat in Lebkuchen und Glühwein, sondern haben auch vielerlei gesundheitsfördernde Eigenschaften. Aufgrund der enthaltenen Antioxidanten und des Eugenols haben sie entzündungshemmende, antimikrobielle, antivirale sowie Anti-Aging-Eigenschaften – und wirken betäubend, weshalb sie auch als schmerzstillendes Hausmittel gegen insbesondere Zahnschmerzen gelten. Aufgrund der antifungalen Eigenschaften kann das Gewürz auch bei Akne oder Herpes Wunder wirken. Und auch als Kaffee-Ersatz können Nelken dienlich sein: Sie wirken stark belebend und gelten somit als natürliches Mittel gegen Antriebsschwäche oder Konzentrationsprobleme.
Platz 5: Knoblauch
Ihh, Knoblauchfahne? Von wegen! Die Wunderknolle stärkt das Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System und die Knochen und wirkt antioxidativ und antibakteriell, denn Knoblauch enthält besonders viel Vitamin B6, Vitamin C, Zink und Mangan. Damit gilt roher Knoblauch auch als natürliches Antibiotikum. Dank des in dem Gewürz enthaltenen Allicins können Alterungsprozesse in unserem Körper eingedämmt werden. Adenosin verbessert zudem die Durchblutung unserer Muskeln und kurbelt so die Muskelregeneration an. Aufgrund der keimtötenden Schwefelverbindungen des Knoblauchs wirkt er gegen verschiedene Parasiten in unserem Darm. Die Kohlenstoffverbindung FruArg soll zudem Gehirnzellen vor Schäden schützen und könnte somit möglicherweise Demenz vorbeugen. Knoblauch sollte nicht zu stark gebraten werden, da ansonsten die gesunden Inhaltsstoffe verloren gehen.
Platz 6: Ingwer
Ingwer gilt in der traditionellen chinesischen und indischen Medizin seit Jahrtausenden als Heilmittel. Die Knollen enthalten ätherische Öle sowie Scharfstoffe – sogenannte Gingerole -, die entzündungshemmend, schleimlösend und schmerzstillend wirken. Nebenbei hemmen die Gingerole auch die Aggregation von Thrombozyten, wodurch das Risiko von Blutgefäßverschlüssen und Arteriosklerose verringert werden soll. Zudem regt Ingwer die Magensaftproduktion an, was die Verdauung begünstigt und gegen Appetitlosigkeit hilft. Das Gewürz kann bei Übelkeit, Migräne und Reisekrankheit helfen.
Platz 7: Vanille
Vanille kann bei vielfältigen Beschwerden helfen, denn ihr werden antimikrobielle, entzündungshemmende und fungizide Eigenschaften zugesprochen. Das Gewürz soll deshalb zum Beispiel Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Pilzerkrankungen oder Ausschläge lindern. Gut für die Nerven: Aufgrund seiner beruhigenden Wirkung wird Vanilleduft mit Vorliebe in Kerzen, Kosmetika und anderen Beautyprodukten genutzt und soll sogar bei Schlafproblemen helfen. Da das im Gewürz enthaltenen Vanillin chemisch dem menschlichen Sexuallockstoff ähnelt, hat Vanille außerdem eine aphrodisierende Wirkung. Aber Achtung, denn Vanille ist nicht gleich Vanille. Ihr aufwendiger Anbau macht die Vanille zu einem teuren und raren Gewürz, weshalb Vanillin heutzutage vorrangig künstlich hergestellt wird. Um sich die gesundheitsfördernde Wirkung der Pflanze zunutze zu machen, sollten nur echte Vanilleschoten verwendet werden.
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