Corona-Stresstest bestanden: Angestellte glauben an sich
Die Pandemie ist noch nicht vorbei, sondern hält weiterhin beinahe täglich neue Herausforderungen bereit, nicht nur für Apotheken. Geht es nach den Beschäftigten, wurden diese jedoch bisher gut gemeistert – zumindest im beruflichen Bereich. Wie eine AOK-Umfrage zeigt, haben viele Angestellte den Corona-Stresstest aus ihrer Sicht bestanden.
Während dich aktuell die ständigen Neuerungen bei der Corona-Impfstoffbestellung und das Ausstellen der Impfzertifikate auf Trab halten, geraten die Herausforderungen zu Beginn der Pandemie wie die Desinfektionsmittelherstellung oder Maskenverteilung schon fast in Vergessenheit. Aber nur fast. Denn fest steht: Egal, welchen Stresstest die Krise für die Apotheken bereithielt, die Teams haben ihn gemeistert. Dieses Engagement hat auch Gesundheitsminister Jens Spahn gelobt und die Kolleg:innen vor Ort als „unverzichtbar ab dem ersten Tag“ bezeichnet. Zu Recht. Immerhin hast du gemeinsam mit deinen Kolleg:innen Großes geleistet.
Und das stärkt das Selbstvertrauen, wie der neue Fehlzeiten-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt. „Die Befragungsergebnisse zur individuellen Resilienz, also der Fähigkeit Belastungssituationen zu trotzen und sie gestärkt zu überwinden, sind insgesamt sehr positiv ausgefallen“, erklärt Helmut Schröder, stellvertretender WIdO-Geschäftsführer und Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports. Dafür wurden rund 2.500 Beschäftigte befragt. Viele von ihnen glauben, den coronabedingten beruflichen Stresstest bestanden zu haben.
Doch damit nicht genug: Wer in Betrieben arbeitet, die flexibel mit der Krise umgehen und sie so bewältigen konnten, fühlt sich insgesamt wohler – psychisch wie körperlich. Das zeigt sich auch in den Krankheitstagen: Beschäftigte, die sich und ihrem/ihrer Arbeitgeber:in eine positive Bewertung in Sachen Stresstest zuschreiben, fehlen mit durchschnittlich 7,7 Krankheitstagen deutlich seltener als diejenigen, die den Umgang mit der Krise schlecht bewerten (im Schnitt zwölf Fehltage). „Insgesamt wird deutlich, dass ein offener Umgang mit Fehlern, ein guter Informationsfluss und schnelle Entscheidungen ein Unternehmen in Krisen widerstandsfähiger machen“, schlussfolgert Schröder. Der Zusammenhalt in der Apotheke und anderen Betrieben ist also das A und O.
Die guten Nachrichten erhalten jedoch einen entscheidenden Dämpfer: Denn die zahlreichen neuen Aufgaben und Herausforderungen haben wie zu erwarten Folgen für die Psyche beziehungsweise die emotionale Einstellung von Angestellten. Kein Wunder, immerhin musste jede/r Zweite während der letzten Monate Mehrarbeit und Überstunden leisten. Hinzu kommt, dass vielen das Abschalten nach der Arbeit schwer fällt und die Erholung zu kurz kommt. Fast neun von zehn Befragten klagen daher über Probleme wie Lustlosigkeit, Niedergeschlagenheit oder Nervosität. Zum Vergleich: Im Vorjahr traf dies auf 20 Prozent weniger zu. Auch psychosomatische Belastungen wie Schlafstörungen oder Konzentrationsprobleme haben demnach zugenommen. Die Folgen: längere krankheitsbedingte Fehlzeiten.
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