Und wieder alles anders, heißt es bei der Bestellung der Corona-Impfstoffe. In der letzten Woche hieß es, dass Impfdosen und das benötigte Zubehör künftig separat bestellt und geliefert werden sollen. Nun folgt die Kehrtwende. Vorerst kommt das Impfzubehör doch nicht extra.
„Spritzen und Kanülen für COVID-19-Schutzimpfungen werden vorerst entgegen der bisherigen Ankündigung des Bundesministeriums für Gesundheit weiter zusammen mit dem Impfstoff an die Arztpraxen ausgeliefert“, informiert die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Und das, obwohl bereits am 16. September die neue „Allgemeinverfügung zur Sicherstellung der flächendeckenden Verteilung von Impfstoffen gegen COVID-19“ vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) veröffentlicht wurde. Diese regelt in Punkt 2, dass Leistungserbringer wie Arztpraxen oder Betriebsärzt:innen das Zubehör wie Spritzen, Kanülen und NaCl-Lösung nach Bedarf und unabhängig von der Impfstoffbestellung ordern können, und zwar ab sofort. Apotheken sollten das Impfzubehör somit künftig extra liefern. Wie die ABDA in ihrer Handlungshilfe erklärte, sollte die letztmalige gemeinsame Lieferung von Impfstoffen und Zubehör in KW 39 erfolgen.
Die kurzfristig angekündigte Änderung hatte zuvor für Ärger gesorgt, nicht nur bei der KBV. Diese habe sich nach eigenen Angaben „gemeinsam mit Apothekern und dem Großhandel beim BMG dafür eingesetzt, die Umstellung der Bestellung des Impfzubehörs zu verschieben oder zumindest die Details früher bekannt zu geben, sodass sich die Praxen darauf mit Vorlauf vorbereiten können“, hieß es in den Praxisnachrichten vom 15. September. Nun ging es dem BMG offenbar selbst zu schnell. „Ursprünglich sollte die Umstellung bereits Anfang Oktober erfolgen. Das BMG benötigt jedoch nach eigenen Angaben noch Zeit, um Einzelheiten zur Bestellung des Impfzubehörs festzulegen, sodass der Wechsel voraussichtlich auf Ende Oktober verschoben wird“, betont die Ärztevertretung. Aufgeschoben ist also nicht aufgehoben, die Umstellung ist weiterhin geplant.
Für die Bestellung der Ärzt:innen bedeutet dies, dass sie wie bisher die benötigten Impfdosen inklusive Zubehör bei den Apotheken ordern, und zwar bis dienstags 12 Uhr für die übernächste Woche. Doch was ist mit der Bestellung für KW 40, die in der letzten Woche bereits gemäß der vermeintlich neuen Regelung abgegeben wurde? Diese wird zusammen beliefert, das Impfzubehör kommt nicht extra, stellt die KBV klar. „Auch für die bereits getätigte Bestellung für die Auslieferung am 4. Oktober erhalten die Praxen das Zubehör wie bisher praktiziert.“
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