Sommer, Sonne, Hitze: Vielerorts halten uns die hohen Temperaturen weiterhin auf Trab. Wohl dem, der eine Klimaanlage hat. Doch nicht nur wir sehnen uns nach einer kühlen Umgebung, sondern auch Medikamente mögen es nicht zu heiß. Vor allem im Auto kann der Arzneimittel-Transport daher schnell zur Stolperfalle werden. So bringst du die wertvolle Fracht sicher zum Ziel.
Dass Autos im Sommer zur Hitzefalle werden, ist hinlänglich bekannt. So wird der Pkw in der Sonne geparkt schon nach wenigen Minuten zum regelrechten Backofen. Kinder oder Tiere sollten daher nie im Wagen gelassen werden. Auch Tabletten, Salben und Co. fühlen sich in dieser Umgebung alles andere als wohl. So sollten die meisten Arzneimittel zwischen 15 und 25 Grad gelagert werden. Für einige Medikamente ist sogar eine isolierte Kühltasche oder -box Pflicht, beispielsweise für Asthmasprays oder Insuline für Diabetiker:innen, wie der Landesapothekerverband Baden-Württemberg informiert. Die Packungsbeilage klärt über die genauen Lagerbedingungen auf.
Tipp: Für die Arzneimittellagerung gibt es in der Regel folgende drei Temperaturbereiche: Raumtemperatur, im Kühlschrank oder tiefgekühlt. Was genau darunter zu verstehen ist, erfährst du hier.
Doch egal ob in der Kühlbox oder einfach so, generell gilt beim Transport von Arzneimitteln im Auto: Ein schneller Zwischenstopp beim Bäcker oder der Eisdiele ist also keine gute Idee. „Denn hohe Temperaturen und Sonneneinstrahlung können Arzneimitteln schaden. Die Folge kann sein, dass Medikamente ihre Wirksamkeit verlieren und dann unbrauchbar sind“, so der LAV Baden-Württemberg. Die wichtigste Regel lautet daher: Gehe nicht über Los. Andernfalls lösen sich Cremes und Zäpfen womöglich noch in ihre einzelnen Bestandteile auf.
Wichtig: Wer glaubt, Tabletten oder Kapseln dürfte Hitze nichts anhaben, ist auf dem Holzweg. Sie sind zwar robuster als Salben und Co., können jedoch bei zu hohen Temperaturen und Feuchtigkeit ebenfalls Schaden nehmen. „Bei Tabletten kann sich die Oberfläche verändern und rau werden. Kapselhüllen können in der Feuchtigkeit aufquellen und auch dann ist eine korrekte Wirkstoffabgabe nicht mehr gesichert“, heißt es vom LAV.
Das wäre also geklärt. Bleibt noch die Frage, wo im Auto du deine Arzneimittel am besten beziehungsweise kühlsten aufbewahrst. „Das Handschuhfach, das Armaturenbrett und auch die Hutablage sind keine geeigneten Plätze – dort sind die heißesten Stellen im PKW“, heißt es vom LAV. Stattdessen sollten Medikamente eher unter dem Vordersitz verstaut werden. Ein weiterer Trick ist, sie unter dem Gepäck im Kofferraum zu platzieren, um sie besser vor Hitze zu schützen. Dabei ist jedoch wiederum Vorsicht geboten: Zu schwer sollte die Fracht nicht sein, andernfalls können Salben und Co. leicht zerquetscht werden.
Nach der Ankunft solltest du deine „Fracht“ auf Hitzeschäden prüfen und die Arzneimittel nur dann verwenden, wenn keine sichtbaren Beeinträchtigungen zu finden sind.
Mehr aus dieser Kategorie
Wechselwirkungen: Licht und Schatten bei Apotheken-Beratung
Weil zwischen verschiedenen Medikamenten sowie zwischen Arznei-, Nahrungsergänzungs- und Lebensmitteln Wechselwirkungen möglich sind, ist die richtige Beratung das A und …
Fehlerpotenzial: Ersatzverordnung ist nicht Zuzahlungsstatus ändern
Ersatzverordnungen sollen künftig von Apotheken nicht mehr als solche gekennzeichnet werden können. Der DAV hat den Softwareanbietern empfohlen, die Funktion …
Kondom schlägt Pille: Wenig Vertrauen in hormonelle Kontrazeptiva
Pille, Kondom, Spirale, Portiokappe oder Zyklus-App: In Sachen Verhütung stehen verschiedene Methoden zur Wahl. Dabei zeigt sich: Das Kondom hat …