Eine Dosis genügt: Für Genesene gibt es in Sachen Corona-Impfung einige Sonderregelungen. Aber wie verhält es sich, wenn sich Impflinge nach der ersten Dosis infizieren? Ist eine Zweitimpfung bei einer Corona-Infektion nach der ersten Impfung überhaupt nötig und wenn ja, wann?
Generell gilt: Wer eine Infektion mit SARS-CoV-2 durchgemacht hat, sollte rund sechs Monate nach der Diagnose nochmals gegen Corona geimpft werden. So sieht es die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) vor. Da die in den ersten Monaten der Impfkampagne vorherrschende Impfstoffknappheit inzwischen weitgehend überwunden wurde, haben die Expert:innen ihre Empfehlung Anfang Juli angepasst. Demnach ist die Immunisierung für Genesene – mit symptomatischer oder asymptomatischer Infektion – bereits ab vier Wochen nach der Diagnose beziehungsweise nach Ende der Symptome möglich. Dabei genügt laut STIKO eine Impfdosis für den vollen Impfschutz – egal, ob die Impfung nach vier Wochen oder erst nach sechs Monaten erfolgt.
Doch was ist mit denjenigen, die nach der ersten Impfung eine Corona-Infektion erleiden? Brauchen sie überhaupt eine zweite Dosis? So viel vorweg: Auf eine Zweitimpfung verzichten, können sie nicht. Denn als vollständig geschützt gelten Personen erst, wenn nach überstandener Infektion eine weitere Impfdosis verabreicht wurde.
Kann die Zweitimpfung also trotz zwischenzeitlicher Infektion wie geplant stattfinden? Hier wird es knifflig. Denn wie bei anderen Genesenen gibt es einen gewissen Spielraum. „Personen, die bereits einmal gegen COVID-19 geimpft wurden und bei denen nach dieser Impfung eine SARS-CoV-2-Infektion durch direkten Erregernachweis gesichert wurde, sollen die 2. Impfung in der Regel 6 Monate nach Ende der COVID-19-Symptome bzw. der Diagnose erhalten“, heißt es von der STIKO. Das würde bedeuten, dass der Termin für die Zweitimpfung erst einmal abgesagt werden muss. Immerhin soll die zweite Dosis bei einer homologen Impfserie mit Comirnaty (BioNTech/Pfizer) oder Spikevax (Moderna) maximal sechs Wochen, bei einem heterologen Impfschema mit der Vektorvirenvakzine Vaxzevria (AstraZeneca) und einem mRNA-Impfstoff mindestens vier Wochen nach der ersten Spritze verabreicht werden.
Achtung: Eine homologe Impfung mit Vaxzevria wird von der STIKO inzwischen nicht mehr empfohlen.
Aber: Laut STIKO ist auch für Menschen, die sich nach der ersten Impfung mit SARS-CoV-2 infiziert haben, „die Gabe einer Impfstoffdosis […] bereits ab 4 Wochen nach dem Ende der Symptome möglich.“ Damit müsste die Zweitimpfung bei einigen Impflingen womöglich nur geringfügig oder gar nicht nach hinten verschoben werden, solange mindestens vier Wochen zwischen Diagnose und zweiter Dosis vergangen sind.
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