Das Honorar für den digitalen Impfnachweis soll sinken. Aber auf welchen Betrag? Kurz vor der parlamentarischen Sommerpause liefert Gesundheitsminister Jens Spahn die Antwort: auf 6 Euro. Wann genau es soweit ist, kann der Minister aber noch nicht sagen.
Etwa eine Million digitale Impfzertifikate stellen die Apotheken laut Spahn pro Tag aus. Der Minister ist „dankbar, dass die Apotheken mitgemacht haben.“ Dennoch soll das Honorar, das derzeit bei 18 Euro liegt, gekürzt werden. Für den Anfang – Schulungen, Ärger mit neuer Software – war das Honorar gerechtfertigt, so Spahn. Jetzt soll es weniger werden.
„Das Honorar soll Anfang Juli auf 6 Euro sinken, einen genauen Tag kann ich nicht nennen“, erklärt Spahn. Warum? Der Anfangsaufwand und die Anfangsinvestitionen seien mit dem Honorar von 18 Euro zum Start finanziert. Außerdem gebe es für die Abgabe eines Medikamentes für die Apotheken 7 Euro, somit seien 6 Euro für den digitalen Impfnachweis eine Summe, mit der umgegangen werden könne, so der Minister.
„Es war immer geplant, die Vergütung für das Ausstellen des Impfzertifikats zu senken. Die Vergütung von 18 Euro war dafür gedacht, Strukturen aufzubauen, also die Anlaufphase zu finanzieren. Unser Wunsch war, dass für Bürgerinnen und Bürger der Zugang zum digitalen Impfzertifikat an möglichst vielen Stellen da ist und niedrigschwellig ist. Geplant ist nun, die Vergütung zum 1. Juli abzusenken. Weitere Details werden wir zur gegebenen Zeit mitteilen“, teilte zuletzt eine Sprecherin aus dem BMG mit.
Die Delta-Variante ist derzeit das bestimmende Thema – steuern wir auf eine vierte Welle zu? Dürfen wir verreisen? Wird es ein schwieriger Herbst? Bundesgesundheitsminister Jens Spahn liefert auch hierauf die Antwort: „Es liegt an uns.“ Aus einem zu sorglosen Sommer dürfe kein sorgenvoller Herbst werden. Der Minister appelliert an die Bürger:innen und vor allem Reiserückkehrer:innen, das kostenlose Testangebot wahrzunehmen. Das Motto lautet: Gut gelaunt und geimpft in den Sommer.
Mit Blick auf die Delta-Variante sei es wichtig, die Zweitimpfung auch wahrzunehmen, um einen vollständigen Impfschutz zu ermöglichen. Mehr als jede/r Dritte hat diesen bereits, mehr als jede/r Zweite ist Stand heute einmal geimpft.
„Wir haben genug Impfstoff in der Erwartung, um allen Erwachsenen bis Ende Juli eine Erstimpfung anzubieten“ – bei den zwölf bis 18-Jährigen liegt die Zeitlinie bei Ende August, so der Minister. „Impfen ist das beste Mittel gegen die Pandemie – bitte nutzen Sie die Chance, lassen Sie sich impfen“, appelliert Spahn. Impfung oder Infektion laute die Wahl für jede/n Einzelnen.
Die Delta-Variante ist auf dem Vormarsch – ihr Anteil liegt derzeit bei mehr als 15 Prozent. Es sei nur eine Frage der Zeit, wann die Variante die Hoheit gewinnen werde, so Professor Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI). Delta ist ansteckender als Alpha – und verbreitet sich somit noch schneller, vor allem in der ungeimpften Bevölkerung. Der Großteil der Betroffenen ist jünger als 60 Jahre. Die größte Ansteckung sei in privaten Haushalten erfolgt.
„Alle Basismaßnahmen, die wir kennen und beherrschen, sind gegen Delta wirksam“, so Professor Wieler. Dazu gehören AHA+L und Kontaktreduktion. Menschen, die vollständig geimpft sind, seien vor schweren Krankheitsverläufen einer Delta-Infektion geschützt. „Die Pandemie ist noch nicht vorbei.“ Das Virus werde nicht verschwinden, sondern erst unter Kontrolle sein, wenn viele Menschen einen Immunschutz haben. „Je niedriger die Inzidenz, desto schwieriger wird es für die Varianten.“
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