Dass ausreichend Schlaf wichtig ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch wusstest du, dass die Schlafdauer womöglich Einfluss auf das Demenzrisiko haben kann? Zu diesem Ergebnis kommen Forscher:innen in einer neuen Studie. Achtung, Spoiler: Bei sechs Stunden wird es gefährlich.
Knapp ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend. Dies dient unter anderem der Erholung, der Verarbeitung des am Tag Erlebten und zum Aufladen der Energiereserven. Wie viel Schlaf wir benötigen, ist zwar individuell unterschiedlich. Fest steht jedoch: Bekommen wir nicht genügend Schlaf, wirkt sich dies auf Leistungsfähigkeit, Konzentration und Co. aus. Ein dauerhafter Schlafmangel hat demnach auch gesundheitliche Folgen. Dazu gehört offenbar eine erhöhte Gefahr für eine Demenzerkrankung, wie Forscher:innen des französischen „Institut national de la santé et de la recherche médicale“ (Inserm) und der Universität Paris in Zusammenarbeit mit dem University College London anhand einer Langzeitstudie zeigen konnten. Demzufolge könnte die Schlafdauer das spätere Demenzrisiko womöglich beeinflussen.
Für ihre Studie haben die Wissenschaftler:innen die Schlafgewohnheiten von rund 8.000 Erwachsenen über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren untersucht. Neben wissenschaftlichen Messungen füllten die Teilnehmer:innen dafür zwischen 1985 (Altersbereich: 35 bis 55 Jahre) und 2015 (Altersbereich: 63 bis 86 Jahre) mehrfach einen Selbstbericht über ihre Schlafdauer aus. So konnte ermittelt werden, wie lange die Proband:innen in einem bestimmten Alter (mit 50, 60 und 70 Jahren) geschlafen haben. Anschließend wurde geprüft, wie viele der Teilnehmer:innen bis zum Ende der Studienlaufzeit an Demenz erkrankten und ob es dabei einen möglichen Zusammenhang gibt.
Das Ergebnis: Teilnehmer:innen, die im Alter zwischen 50 und 60 Jahren sechs Stunden oder weniger Schlaf hatten, erkrankten zwischen 20 und 40 Prozent häufiger an Demenz als diejenigen mit mindestens sieben Stunden Schlaf.
Also beeinflusst die Schlafdauer tatsächlich das Demenzrisiko? Die Forscher:innen gehen in jedem Fall von einem Zusammenhang aus, auch wenn die Ergebnisse ihnen zufolge keine direkte Ursache-Wirkungs-Beziehung herstellen würden. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Schlaf im mittleren Lebensalter eine Rolle für die Gesundheit des Gehirns spielen kann und bestätigen damit die Bedeutung einer guten Schlafhygiene für die Gesundheit“, heißt es in einer Pressemitteilung zur Studie.
Mehr aus dieser Kategorie
Melatonin-Konzentration durch NEM bis zu 100-fach erhöht
Der Markt mit Melatonin-Präparaten boomt. Doch die Einnahme ist mit Gefahren verbunden. Denn anders als vielfach behauptet, sind Nahrungsergänzungsmittel (NEM) …
Strovac: Kein Nutzen bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten?
Eine Blasenentzündung kommt selten allein. Genau sind viele Menschen mindestens einmal pro Jahr betroffen. Zur Behandlung und Vorbeugung wiederkehrender Harnwegsinfekte …
Antibiotika für Kinder: Besser nicht zu früh?
Dass Antibiotika mit Bedacht verordnet werden sollten – Stichwort Resistenzen –, ist bekannt. Das gilt besonders, wenn diese bei Kindern …